Im Jahr 2023 haben die Winzerinnen und Winzer in Deutschland 8,6 Millionen Hektoliter Wein und Most erzeugt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, lag die Wein- und Mosterzeugung damit 344 000 Hektoliter oder 3,9 % unter dem Vorjahresniveau. Im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2017 bis 2022 wurden 28 000 Hektoliter oder 0,3 % weniger Wein und Most produziert. 

Das Weinjahr 2023 war gekennzeichnet durch ein recht kaltes und nasses Frühjahr und eine Trockenperiode im Frühsommer. Danach folgten ausdauernde Niederschläge, lokal traten Unwetter mit Sturm und Hagel auf. Der Spätsommer war vielerorts warm, was den Pilz- und Schädlingsbefall begünstigte und zu einer raschen Reifeentwicklung der Trauben führte. Dadurch waren die Winzerinnen und Winzer mit herausfordernden Erntebedingungen konfrontiert, was einer der Faktoren für eine geringere Weinerzeugung war. 

Gut zwei Drittel (68,5 %) der im Jahr 2023 erzeugten Weine waren Weißweine, knapp ein Drittel (31,5 %) Rotweine (einschließlich Roséwein und Rotling). Umgerechnet in 0,75-Liter-Flaschen ergibt die Wein- und Mosterzeugung des Jahres 2023 rund 1,1 Milliarden Flaschen. 

Mehr Prädikatswein als im Vorjahr erzeugt

Von der gesamten Wein- und Mosterzeugung 2023 betrug der Anteil an Prädikatswein 23,7 % (2,0 Millionen Hektoliter). Dieser Anteil war höher als 2022, als noch 21,3 % des erzeugten Weins zu Prädikatswein verarbeitet werden konnten. 2023 wurden außerdem 6,2 Millionen Hektoliter Qualitätswein (72,6 %) und 314 000 Hektoliter der Qualitätsstufen Wein oder Landwein (3,7 %) erzeugt. 

Größte Weinanbaugebiete Rheinhessen und Pfalz erzeugten knapp die Hälfte der Weinmenge

In den zwei großen Weinanbaugebieten Rheinhessen (2,4 Millionen Hektoliter) und Pfalz (1,8 Millionen Hektoliter) wurden zusammen knapp die Hälfte (49,0 %) des gesamten deutschen Weins und Mosts erzeugt. Auf Platz drei folgte das Weinanbaugebiet Baden mit 1,3 Millionen Hektolitern (14,8 %). Auf dem vierten Platz lag das Weinanbaugebiet Mosel mit 1,2 Millionen Hektolitern (14,4 %), dessen Ergebnis maßgeblich durch dort ansässige große Handelskellereien geprägt ist. Diese nehmen auch Trauben von anderen Weinanbaugebieten in größeren Mengen auf, um sie zu Wein zu verarbeiten.

Sinkende Weinerzeugung in allen Weinanbaugebieten mit Ausnahme von Sachsen und Hessische Bergstraße

In den beiden flächenmäßig kleinen Anbaugebieten Hessische Bergstraße mit einer Ertragsrebfläche von 453 Hektar und Sachsen mit 519 Hektar war die Entwicklung der Weinerzeugung gegenüber dem Vorjahr positiv: Die erzeugten Mengen stiegen in Sachsen (2023: 28 900 Hektoliter) um 3 500 Hektoliter und an der Hessischen Bergstraße (2023: 34 300 Hektoliter) um 1 000 Hektoliter. Dagegen nahm die Erzeugung in allen übrigen Anbaugebieten gegenüber dem Vorjahr ab. Besonders stark war der Rückgang der Weinerzeugung gegenüber 2022 in Württemberg (2023: 819 000 Hektoliter) um 164 000 Hektoliter, in Baden (2023: 1,3 Millionen Hektoliter) um 93 000 Hektoliter und an der Mosel (2023: 1,2 Millionen Hektoliter) um 41 600 Hektoliter.

An der Ahr war die Weinerzeugung 2023 mit 49 200 Hektoliter gegenüber dem Vorjahr ebenfalls um 1 500 Hektoliter geringer.

(c) Statistisches Bundesamt, 22.03.2024

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