Die Deutschen sind nach wie vor sehr europafreundlich. Ein Dexit ist kein Thema, vielmehr ist sogar eine Mehrheit der Ansicht, dass die europäische Einigung weiter vorangetrieben werden sollte. Auch das Bild der Union bleibt im Zeitverlauf recht stabil. Die EU wird vor allem mit Frieden, Sicherheit und Wohlstand in Verbindung gebracht. 

Die Anhängerschaften der Grünen und der AfD unterscheiden sich besonders stark. Während vor allem die Anhängerinnen und Anhänger der Grünen ausgesprochen europafreundlich eingestellt sind, zeigt sich innerhalb der AfD-Anhängerschaft Skepsis. Diese schlägt sich unter anderem darin nieder, dass 42 Prozent einem Austritt Deutschlands aus der EU zustimmen würden. Aber selbst in der AfD-Anhängerschaft stimmt eine knappe Mehrheit von 52 Prozent dem Verbleib in der EU zu. „Während die AfD sich stark antieuropäisch positioniert, zeigt sich die Anhängerschaft der AfD gespalten“, sagt die Autorin der Studie, Viola Neu. „Auch unter den AfD-Anhängerinnen und -Anhängern sind Mehrheiten der Ansicht, dass sich die EU um die Themen Wirtschaft, Einwanderung und Flüchtlinge sowie Verteidigung kümmern sollte.“  

Hauptergebnisse der Studie:

  • Drei Viertel der Deutschen sind der Ansicht, dass die Mitgliedschaft in der EU eine gute Sache ist.
  • Ein Austritt aus der EU ist kein Thema. 87 Prozent möchten die Mitgliedschaft in der EU fortsetzen.
  • Mit 22 Prozent liegt die Union bei der Frage, welche Partei am besten geeignet ist, die anstehenden Probleme zu lösen, vorn. Allen anderen Parteien werden deutlich geringere Kompetenzwerte zugeschrieben.
  • Nur absolute Minderheiten von unter 10 Prozent möchten nicht, dass sich die EU um die Themen Wirtschaft, Klimaschutz, Verteidigung sowie Einwanderung und Flüchtlinge kümmert.
  • Die Anhängerschaft der AfD ist in der Frage nach dem Verbleib Deutschlands in der EU gespalten. 52 Prozent sind für den Verbleib, 42 Prozent für einen Austritt. Alle anderen Anhängerschaften stehen fast geschlossen hinter dem Verbleib Deutschlands in der EU

Die Studie basiert auf einer repräsentativen, telefonischen Umfrage unter der deutschen Wohnbevölkerung ab 16 Jahren. Vom 20. Juni 2023 bis 4. September 2023 befragte das Meinungsforschungsinstitut USUMA GmbH im Auftrag der Konrad-Adenauer-Stiftung insgesamt 4.010 Personen (50 Prozent Festnetz/50 Prozent Mobilfunk). In den neuen Bundesländern (inklusive Berlin) wurden 1.506 und in den alten Bundesländern 2.504 Interviews geführt.

(c) Konrad-Adenauer-Stiftung, 09.11.2023

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