Bundesinnenministerin Nancy Faeser unterzeichnet Kooperationserklärung zur Zusammenarbeit in der Aus- und Fortbildung bei Bundespolizei und Bundeskriminalamt

Bundesinnenministerin Nancy Faeser unterzeichnet heute um 17 Uhr in Berlin mit dem Vorstandsvorsitzenden der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem, Dani Dayan, eine Kooperationserklärung. Diese bildet den Rahmen für eine Zusammenarbeit im Bereich der Aus- und Fortbildung der Bundespolizei und des Bundeskriminalamtes. Ziel ist es, noch stärker für das Themenfeld Antisemitismus in diesen beiden Polizeibehörden des Bundes zu sensibilisieren.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser: „Das durch Deutsche begangene Menschheitsverbrechen des Völkermords an den europäischen Juden darf niemals in Vergessenheit geraten. Die Erinnerung daran muss auch heute unser staatliches Handeln prägen. Wir müssen mit aller Kraft das heute zum Glück wieder vielfältige jüdische Leben in Deutschland schützen und verteidigen.

Straftaten gegen Jüdinnen und Juden müssen wir mit aller Kraft bekämpfen. Dazu gehört Härte in der Strafverfolgung und viel stärkere Prävention. Unsere Polizeibehörden leisten hier sehr wichtige und gute Arbeit. Um schon in der Polizeiausbildung die Grundlagen zu legen für ein noch stärkeres Bewusstsein für Antisemitismus und für Sensibilität gegenüber den Betroffenen, ist unsere Zusammenarbeit mit der Internationalen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem von großem Wert. Die Kooperation mit Yad Vashem wird einen großen Gewinn für die Aus- und Fortbildung der Polizeibeamtinnen und -beamten des Bundes darstellen.“

Dani Dayan, Vorstandsvorsitzender der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem:Durch die Kooperationserklärung mit dem Bundesinnenministerium wird Yad Vashem nun mit der Bundespolizei und dem Bundeskriminalamt zusammenarbeiten und Bildungsveranstaltungen anbieten, um ein tieferes Verständnis für die Geschichte des Holocaust zu vermitteln und ein kollektives Engagement für die Erinnerung an den Holocaust zu fördern. Diese Partnerschaft ermöglicht es uns, über die jüdischen Gemeinden in Deutschland zu unterrichten, die während des Holocausts zerstört wurden, und das Bewusstsein für den zunehmenden Antisemitismus in Deutschland zu schärfen, und dient als Modell für mögliche Partnerschaften mit anderen deutschen Behörden und in ganz Europa.“

Mit dieser Kooperation sollen die bereits bestehenden Maßnahmen zur Antisemitismussensibilisierung bei den Polizeibehörden des Bundes weiter gestärkt und ergänzt werden. Nach dem erfolgreichen Start von zwei Online-Pilotprojekten mit Yad Vashem Ende 2022, soll die Kooperation nun dauerhaft etabliert werden. Das kann künftig folgende Vorhaben umfassen:

  • Bereitstellen von Lehr- und Lernmaterialien sowie Archivalien,
  • Konzipieren und Durchführen von interaktiven Online-Seminaren,
  • Entwickeln und Durchführen von Schulungen für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren im Bereich polizeilicher Aus- und Fortbildung mit der Möglichkeit eines persönlichen Besuches der Gedenkstätte Yad Vashem in Israel,
  • Organisieren mehrtägiger Studienreisen zu Yad Vashem und/oder von Präsenzschulungen in Deutschland mit Mitarbeitenden von Yad Vashem sowie
  • Fachliche Beratung von Bundespolizei und Bundeskriminalamt zur Gestaltung von Schulungen zu Holocaust-bezogenen Themen, in denen Fragen der Berufsethik sowie der Geschichte der Strafverfolgung hervorgehoben werden.

Im Mai 2022 hatte Bundesinnenministerin Faeser während ihres Besuchs von Yad Vashem in Jerusalem eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet.

Yad Vashem liegt in Jerusalem und ist die offizielle Holocaustgedenkstätte des Staates Israel. Hier wird an das Schicksal der mehr als sechs Millionen jüdischen Opfer des Massenmordes des deutschen NS-Regimes in Europa und Nordafrika während des Zweiten Weltkriegs erinnert. Zudem wird von hier aus eine vielfältige Bildungsarbeit betrieben, um die Erinnerung an den Zivilisationsbruch der Shoa lebendig zu halten. Die Internationale Holocaust Gedenkstätte Yad Vashem wurde im Jahre 1953 vom israelischen Parlament gegründet und feiert daher in diesem Jahr ihr 70-jähriges Bestehen.

(c) BMI, 07.09.2023

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