Der für Arzthaftungssachen zuständige 1. Zivilsenat des Oberlandesgerichts Celle, der für Wettbewerbs- und Urheberrecht zuständige 13. Zivilsenat – zugleich Vergabe- und Kartellsenat – und der für Familiensachen zuständige 15. Zivilsenat sind jeweils unter neuem Vorsitz. Zum Jahreswechsel verabschiedete die Präsidentin des Oberlandesgerichts Celle Stefanie Otte die Vorsitzenden Richterinnen am Oberlandesgericht Antje Pommerien und Astrid Voellmecke in den Ruhestand und übergab Dr. Susanne Dornblüth, Elke Eimterbäumer und Andreas Keppler ihre Ernennungsurkunden zu Vorsitzenden Richterinnen und zum Vorsitzenden Richter am Oberlandesgericht.

„2023 war ein Jahr der Abschiede und Wechsel. Viele lieb gewordene Kolleginnen und Kollegen sind gegangen, mit denen wir hervorragend zusammengearbeitet haben, jetzt auch Antje Pommerien und Astrid Voellmecke, die ‚ihre‘ Senate mit großem Einsatz und viel Erfahrung geleitet haben. Frau Pommerien hat darüber hinaus als Mitglied und Vorsitzende des Richterrates viele Veränderungen konstruktiv und mit großem Gewinn für unser Haus begleitet“, bedankte sich Stefanie Otte bei Beiden. „Es ist gut zu wissen, dass die Senate in erfahrenen Händen bleiben. Dr. Susanne Dornblüth, Elke Eimterbäumer und Andreas Keppler haben in ihren jeweiligen Fachgebieten eine große Expertise erworben. Ich bin mir sicher, dass sie nicht nur die Qualität unserer Rechtsprechung hochhalten werden. Die rasch fortschreitende Entwicklung der Justiz werden sie sicher auch mit dem einen oder anderen eigenen Akzent begleiten.“

Antje Pommerien trat 1987 in die niedersächsische Justiz ein. Nachdem sie zunächst in Braunschweig tätig war, wurde sie 1991 zur Richterin am Amtsgericht Celle und 1997 zur Richterin am Oberlandesgericht Celle ernannt. 2012 übernahm sie den Vorsitz des hiesigen 15. Zivilsenats, eines Familiensenats. Sie war zeitlebens überwiegend als Familienrichterin tätig. Daneben hat sie langjährig als Güterichterin sog. gerichtsnahe Mediationen insbesondere in familienrechtlichen Streitigkeiten durchgeführt. Seit dem Jahr 2000 setzte sie sich – mit kurzer Unterbrechung – im Richterrat beim Oberlandesgericht Celle für die Belange der Richterinnen und Richter ein; seit 2016 war sie dessen Vorsitzende. Frau Pommerien ist neben diesen Tätigkeiten Mitglied des Aufsichtsrats der Hannoverschen Volksbank.

Den Vorsitz in diesem 15. Zivilsenat hat Dr. Susanne Dornblüth übernommen, ebenso wie den Vorsitz im Richterrat. Sie trat 2005 in die niedersächsische Justiz ein und wurde 2008 zur Richterin am Amtsgericht Winsen/Luhe ernannt, wo sie als Familienrichterin arbeitete. Von 2011 bis 2014 war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an den Bundesgerichtshof in Karlsruhe abgeordnet. 2014 wurde sie Richterin am Oberlandesgericht Celle. Sie war Mitglied und zuletzt stellvertretende Vorsitzende des 10. Zivilsenats, eines Familiensenats. Daneben war sie in der Präsidialverwaltung des Oberlandesgerichts tätig. Als ausgebildete Mediatorin und Supervisorin leitete sie die Güterichterabteilung und die Koordinierungsstelle für justizinternes Konfliktmanagement. In diesem Zusammenhang hat sie eine Vielzahl an Supervisionen, Mediationen und Workshops geleitet. Sie ist Mitautorin eines Kommentars zum Insolvenzrecht. Frau Dr. Dornblüth ist leidenschaftliche Malerin und hat ihre Werke bereits unter anderem im Oberlandesgericht ausgestellt.

Astrid Voellmecke arbeitete zunächst für vier Jahre als Rechtsanwältin und Fachanwältin für Verwaltungsrecht in Göttingen, bevor sie 1993 in die niedersächsische Justiz wechselte. 1995 wurde sie zur Richterin am Amtsgericht Herzberg am Harz ernannt, 1997 zur Richterin am Landgericht Göttingen und 2008 zur Richterin am Oberlandesgericht Celle. Hier war sie zunächst Mitglied des insbesondere für Grundstückssachen zuständigen 4. Zivilsenats und des Senats für Baulandsachen. Ab 2012 war sie stellvertretende Vorsitzende des Kartellsenats, des Vergabesenats und des 13. Zivilsenats. 2015 wechselte sie in den insbesondere für Arzthaftungsfälle zuständigen 1. Zivilsenat, dessen Vorsitz sie 2016 übernahm. Frau Voellmecke war seit 2011 Mitglied des Präsidiums des Oberlandesgerichts.

Den Vorsitz im 1. Zivilsenat übernimmt Elke Eimterbäumer. Sie trat 1998 in die niedersächsische Justiz ein und wurde 2002 zur Richterin am Landgericht Hannover ernannt. Von 2011 bis 2014 war sie an das Niedersächsische Justizministerium abgeordnet und dort unter anderem als Referentin für die Juristen- und Justizausbildung tätig. 2014 kam sie als Richterin am Oberlandesgericht nach Celle und war dort Mitglied verschiedener Senate. Zuletzt war sie stellvertretende Vorsitzende des 1. Zivilsenats. Sie ist ebenfalls in der Präsidialverwaltung des Oberlandesgerichts tätig und leitete seit 2018 die Haushaltsabteilung. Im letzten Jahr übernahm sie die Leitung der Präsidialabteilung I, die die Personalangelegenheiten des richterlichen Dienstes betreut. Diese Aufgabe führt sie auch weiterhin mit der Hälfte ihrer Arbeitskraft fort. Anfang des Jahres 2023 hatte sie zudem interimsweise das Amtsgericht Hannover während der Vakanz der dortigen Präsidenten- und Vizepräsidentenstelle geleitet. Frau Eimterbäumer ist ausgebildete Güterichterin. Sie ist zudem Mitglied des Verfassungs- und Verwaltungsgerichts der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands.

Schließlich übernimmt Andreas Keppler den zuletzt vakanten Vorsitz des Vergabe- und Kartellsenats sowie des 13. Zivilsenats. Er trat 2001 in die niedersächsische Justiz ein und wurde 2004 zum Richter am Landgericht Verden (Aller) ernannt. Von 2008 bis 2011 war er ebenfalls als wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Bundesgerichtshof abgeordnet und wechselte anschließend an das Landgericht Lüneburg. 2013 wurde er zum Richter am Oberlandesgericht Celle ernannt, wo er zunächst in dem u.a. für verschiedene Bereiche des Handelsrechts zuständigen 11. Zivilsenat und später im 13. Zivilsenat sowie im Kartell- und Vergabesenat tätig war. Herr Keppler war zwischenzeitlich hauptamtlicher Prüfer am Landesjustizprüfungsamt, seit 2021 Pressesprecher des Oberlandesgerichts und leitete darüber hinaus zuletzt dessen Referendarabteilung. Er ist Mitautor eines Kommentars zum Vergaberecht.

(c) OLG Celle, 03.01.2024

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