Justizministerin Petra Berg besuchte im Beisein des Beigeordneten des Landkreises Saarlouis, Dietmar Bonner, und der Leiterin des Kreis-Dezernates Senioren, Jugend und Soziales, Sandra Klein, sowie weiteren Vertreterinnen und Vertretern der Landkreisverwaltung, der Staatsanwaltschaft sowie der örtlichen Polizeiinspektion Saarlouis das „Haus des Jugendrechts“/Jugendwerkstatt in Saarlouis. Dieses „Haus des Jugendrechts“ wurde im Jahr 2016 ins Leben gerufen und war die erste Einrichtung dieser Art im Saarland. Inzwischen haben weitere Häuser des Jugendrechts im Saarland ihre Tätigkeit aufgenommen.
Thomas Eggs, Sachgebietsleiter Jugendgerichtshilfe/Jugendhilfe im Strafverfahren beim Kreisjugendamt, begrüßte die Gäste in den Räumlichkeiten der Jugendwerkstatt und stellte das Konzept und die Historie der Einrichtung vor. Ergänzend berichteten der scheidende Leiter der Jugendwerkstatt, Reiner Quirin, und die neue Leiterin der Jugendwerkstatt, Petra Amann, über die positiven Erfahrungen bei der Arbeit mit Jugendlichen. Beim anschließenden Rundgang konnten sich die Besucherinnen und Besucher von den verschiedenen handwerklichen und kreativen Möglichkeiten ein Bild machen, die Jugendlichen angeboten werden, um u.a. die ihnen gerichtlich angeordneten Arbeitsstunden abzuleisten. Daneben finden hier auch soziale Trainingskurse und Beratungs- und Präventivangebote zu verschiedenen Themen statt. Durch die enge Vernetzung mit dem Jugendamt können den Jugendlichen bei Bedarf auch Hilfsangebote nach dem SGB VIII gemacht werden.
Häuser des Jugendrechts zeichnen sich dadurch aus, dass dort alle mit delinquenten Jugendlichen befassten Institutionen und Einrichtungen mit dem gemeinsamen Ziel zusammenarbeiten, um Kriminalitätskarrieren junger Menschen zu vermeiden.
Justizministerin Petra Berg: „Im Jugendstrafrecht gilt das Beschleunigungsgebot. Gerade in den Häusern des Jugendrechts können sich die beteiligten Institutionen durch die kurzen Wege schnell und unkompliziert miteinander vernetzen. Somit ist es möglich, den Jugendlichen, denen eine kriminelle Karriere droht, passgenaue Hilfsangebote aufzuzeigen. Ziel muss hierbei sein, den Jugendlichen eine Perspektive für ein straffreies Leben zu geben.“
Kreis-Beigeordneter Dietmar Bonner: „Dieses Kooperationsmodell aller in der Jugendstraffälligenhilfe Tätigen, wie es in unserem Landkreis praktiziert wird, hat sich bewährt und ist erfolgreich. Hier kommen alle Beteiligten nach Bedarf und Dringlichkeit, aber auch regelmäßig für eine gute gemeinschaftliche Planung zusammen. Alle ziehen an einem Strang – für die jungen Menschen.“
In der Jugendwerkstatt Saarlouis, die auch über eine Außenstelle in Lebach verfügt, haben im Jahr 2021 250 junge Menschen die ihnen auferlegten Auflagen/Weisungen erfüllt. Weitere 148 junge Menschen haben mit der Erfüllung von Auflagen beziehungsweise Weisungen begonnen.
Quelle: Justizministerium Saarland, Pressemitteilung vom 7. Oktober 2022