Digitalisierung, Dekarbonisierung, Demografie: In den nächsten Jahren werden immer mehr Fachkräfte im Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) gebraucht. Der Girls’ Day soll Mädchen und Frauen motivieren, männerdominierte technische Berufe zu ergreifen. Zwischen 2012 und 2023 ist der Frauenanteil in MINT-Berufen zwar von 13,8 auf 16,2 Prozent gestiegen, doch nach wie vor zu gering. Wie hoch der Anteil in den Bundesländern ist, zeigen neue IW-Auswertungen.

Im Saarland arbeiten nur 13,6 Prozent Frauen in MINT-Berufen
So ist der Anteil in Ostdeutschland mit 16,8 Prozent höher als in Westdeutschland, wo der Anteil bei 15,9 Prozent liegt. Besonders wenige weibliche MINT-Fachkräfte gibt es im Saarland: Hier sind es 13,6 Prozent, gefolgt von Nordrhein-Westfalen mit 14,2 Prozent und Rheinland-Pfalz mit 14,3 Prozent. Spitzenreiter sind Berlin mit einem Frauenanteil von 22 Prozent, Hamburg mit 19,6 Prozent und Thüringen mit 18,2 Prozent. Auf Kreisebene ist der Frauenteil in Zweibrücken mit nur 6,7 Prozent sehr niedrig, am höchsten ist er in Weilheim-Schongau mit 27,2 Prozent.

Interesse für Klimaschutz nutzen
Die Auswertungen zeigen auch, dass sich vor allem junge Frauen Sorgen um die Folgen des Klimawandels machen. Waren es im Jahr 2009 noch 25,7 Prozent der Frauen unter 25 Jahren, so ist dieser Anteil im Jahr 2021 mit 57,7 Prozent mehr als doppelt so hoch. „Das starke Interesse der Frauen für den Klimaschutz könnte genutzt werden, um sie für MINT-Berufe zu begeistern“, sagt IW-Experte Axel Plünnecke. „MINT-Fachkräfte spielen für das Innovationspotenzial der deutschen Wirtschaft eine entscheidende Rolle. Hier brauchen wir kluge Frauen, um die Herausforderungen des Klimawandels zu bewältigen.“

(c) IW, 24.04.2024

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