Die Covid-19-Pandemie hat die Schwächen der Gesundheitssysteme weltweit in der Bewältigung von massiven Infektionsausbrüchen aufgezeigt und bislang Millionen von Menschenleben gekostet.

Am 28. September 2023 findet auf gemeinsamer Einladung von Bundesentwicklungsministerin Schulze und Bundesgesundheitsminister Lauterbach die Veranstaltung „Pandemics – no time for neglect“ in Berlin statt. Hochrangige Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, internationalen Organisationen, Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Privatsektor beraten darüber, welche Schritte in der Prävention von und Vorbereitung auf Pandemien prioritär sind. Im Zentrum steht die Frage, welches die wichtigsten Schritte sind, um Pandemien vorzubeugen und auf einen möglichen Ausbrach vorbereitet zu sein.

Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze:

„Viren kennen keine Grenzen. Vor Pandemien können wir uns nur dann schützen, wenn wir global denken und handeln und anerkennen, dass die Risiken auch künftig unvermindert fort-bestehen. Wir müssen jetzt global aktiv bleiben. Ich bin daher sehr froh, dass der internationale Pandemiefonds im Sommer in die Umsetzung gegangen ist. In einer ersten Runde konnten 19 Vorhaben mit einem Volumen von insgesamt 338 Mio. US Dollar gefördert werden. Davon profitieren nicht nur die 37 Länder des Globalen Südens, in denen die Maßnahmen umgesetzt werden, sondern wir alle. Das müssen wir mit Kraft weiterverfolgen – zusammen mit vielen weiteren Partnern wie der Weltbank, den regionalen Entwicklungsbanken, der WHO und weiteren UN-Organisationen.“

Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach:

„Die COVID-19 Pandemie hat die Lücken in der weltweiten Pandemieprävention und -vorsorge offengelegt. Deshalb hat sich die Bundesregierung für die Einführung eines Internationalen Pandemiefonds international eingesetzt. Dieser Pandemic Fund, an dessen Entwicklung das Bundesgesundheitsministerium wesentlich mitgearbeitet hat, ist mittlerweile bei der Weltbank eingerichtet. 1,9 Mrd. Dollar werden insbesondere für bessere Ausbildung, Labore und Frühwarnsysteme in der Pandemievorsorge ausgegeben. Eine Verstetigung des Pandemiefonds ist geplant. Das Risiko für weitere Pandemien ist in der heutigen Zeit gestiegen. Die künftigen Herausforderungen können wir nur gemeinsam bewältigen. Dazu müssen wir die bestehenden Systeme von Pandemieprävention-, -vorsorge und -reaktion deutlich verbessern.“

Zur Unterstützung insbesondere von Entwicklungsländern bei einer besseren Pandemieprävention, -vorsorge und -reaktion wurde der bei der Weltbank angesiedelte Pandemic Fund gegründet. Deutschland hat für den Fonds bislang insgesamt 119 Mio. Euro zugesagt und ist damit drittgrößter Geber des Fonds.

Deutschland fördert auch den Aufbau von lokaler Impfstoff- und Pharmaproduktion in Afrika, mit bislang 550 Millionen Euro, und unterstützt nachdrücklich das Ziel der Afrikanischen Union, bis 2040 60 % der benötigten Impfstoffe auf dem afrikanischen Kontinent zu produzieren.

Neben der Finanzierung von spezifischen Maßnahmen setzt Deutschland in einem nachhaltigen System insbesondere auf die Stärkung des gesamten Gesundheitssicherheitssystems. Der WHO kommt als leitende und koordinierende Autorität in der globalen Gesundheit eine zentrale Rolle zu, um zukünftige Pandemien und andere Gesundheitskrisen zu verhindern. Hierzu ist eine wesentliche finanzielle Stärkung der internationalen Strukturen nötig.

Angesichts der durch die COVID-19 Pandemie sichtbar gewordenen Lücken, setzt sich die Bundesregierung darüber hinaus dafür ein, gezielt Änderungen an den Internationalen Gesundheitsvorschriften auszuarbeiten, sowie im Rahmen eines internationalen Pandemieabkommens kollektive Maßnahmen und einen gemeinsamen „Handlungsleitfaden“ zur Früherkennung, Prävention und Widerstandsfähigkeit gegenüber zukünftigen Pandemien festzulegen.

(c) BMG, 28.09.2023

Cookie Consent mit Real Cookie Banner