Mit mindestens 10.000 Euro Beute sollen ein 46-Jähriger und ein 35-Jähriger gerechnet und dafür eine 55 Jahre alte Frau am 16. oder 17. April 2023 in einem Wohnungsbordell in Berlin-Friedrichshain überfallen und ermordet haben. Die Staatsanwaltschaft Berlin hat gegen den 46-jährigen wegen Heimtückemordes aus Habgier in Tateinheit mit Raub mit Todesfolge Anklage zum Landgericht Berlin erhoben. Dem 35-Jährigen wird gemeinschaftlicher Raub und versuchter Verdeckungsmord durch Unterlassen vorgeworfen.

In der Nacht vom 16. auf den 17. April soll der 46 Jahre alte Mann, der über Meistertitel im Thaiboxen verfügt und auch gewusst haben soll, wie man mit einem einzigen Schlag ins Gesicht sein Gegenüber töten könne, das Wohnungsbordell aufgesucht haben. Der 35-Jährige, der unter anderem für die später Verstorbene als Vermittler von Prostitutionsleistungen tätig war, soll zuvor dafür gesorgt haben, dass diese allein in der Wohnung ist – und vor dem Haus gewartet haben.

In der Wohnung soll der Thaiboxer dann die Frau geschlagen und auch weitere Gegenwehr gewaltsam unterbunden haben, bis er sie schwer verletzt zurückließ. Erbeutet haben soll er dabei lediglich 25 Euro, die er seinem verschuldeten mutmaßlichen Mittäter überlassen haben soll.

Vor dem Haus soll er dann dem 35-Jährigen von der Schwere der Verletzungen der Frau berichtet und diesen gebeten haben, einen Arzt zu holen. Das aber soll dieser unterlassen haben, um nicht mit der Tat in Verbindung gebracht zu werden. Die Frau war möglicherweise – was er aber nicht wusste – zu diesem Zeitpunkt bereits verstorben. Da dies nicht genauer feststellbar ist, sein Nichthandeln dann aber nicht mehr ursächlich für den Tod der Frau gewesen wäre, wertet die Staatsanwaltschaft dies in der Anklageschrift als Mordversuch.

Der 46-Jährige wurde am 20. April vorläufig festgenommen und befindet sich seit dem 21. April 2023 in Untersuchungshaft, der 35-Jährige wurde am 19. Oktober 2023 verhaftet.

(c) Staatsanwaltschaft Berlin, 04.12.2023

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