
Viel Bewegung in der Hansestadt: Nach dem Wechsel an der Spitze der Staatsanwaltschaft Stade Ende 2023 bekommt nun auch das Landgericht Stade einen neuen „Chef“ – Oliver Sporré trat bereits am 1. Dezember 2024 das Amt des Präsidenten des Landgerichts Stade an. Mit einer Feierstunde im ehrwürdigen Königsmarcksaal der Stadt führte Justizministerin Dr. Kathrin Wahlmann den „Neuen“ nun offiziell in sein Amt ein und verabschiedete gleichzeitig dessen Vorgängerin Ingrid Stelling in den wohlverdienten Ruhestand.
Dr. Wahlmann zeigte sich in ihrer Rede überzeugt, dass Oliver Sporré das Landgericht Stade in eine gute Zukunft führen werde: „Oliver Sporré ist ein echter Teamplayer, der im Umgang mit Bediensteten stets den richtigen Ton trifft. Mit seiner umfassenden Führungserfahrung und seinem breit gefächerten Leistungsspektrum ist er für seine neue Aufgabe als Landgerichtspräsident bestens geeignet. Ich bin mir sicher, dass er auch durch sein großes Netzwerk weit über die niedersächsische Justiz hinaus das Landgericht Stade als Kapitän auch in stürmischen Zeiten stets auf Kurs halten wird. Auch im Bereich der aktuell besonders wichtigen Digitalisierung unserer Justiz ist er ein echter Fachmann, der diesen herausfordernden Prozess mit äußerster Umsicht begleiten wird.“
Oliver Sporré arbeitete seit 1995 zunächst als Rechtsanwalt, bevor er 1997 in die niedersächsische Justiz eintrat. Nach seiner Ernennung zum Richter am Landgericht beim Landgericht Osnabrück im Jahr 2003 wurde er nach Abordnungen an das Niedersächsische Justizministerium und das Oberlandesgericht Oldenburg 2008 zum Direktor des Amtsgerichts Bersenbrück ernannt. Zuletzt war Sporré seit Juni 2023 im Niedersächsischen Justizministerium als Leiter der Abteilung I (Personal, Haushalt, Organisation und Digitalisierung) tätig. Darüber hinaus war er – neben weiteren Tätigkeiten u. a. als Mediator und Dozent – unter anderem stellvertretendes Mitglied des Niedersächsischen Staatsgerichtshofs und stellvertretender Vorsitzender des Niedersächsischen Richterbundes.
Bei seiner Amtsvorgängerin Ingrid Stellung bedankte sich Ministerin Dr. Wahlmann für ihre erfolgreiche Arbeit: „Mit Ingrid Stelling geht eine echte Institution der niedersächsischen Justiz, die den Landgerichtsbezirk Stade in unterschiedlichsten Funktionen über viele Jahre lang maßgeblich geprägt hat. Auf der Brücke des Landgerichts Stade war sie mit ihrer großen Einsatzbereitschaft und ihrem klaren Kompass stets ein Vorbild für alle Bediensteten. Für ihren herausragenden Einsatz danke ich ihr sehr!“
Ingrid Stelling absolvierte bereits ihre Referendarausbildung im Landgerichtsbezirk Stade. 1989 trat sie in den niedersächsischen Justizdienst ein und wurde 1992 zur Richterin am Landgericht beim Landgericht Stade ernannt. Nach ihrer Erprobung beim Oberlandesgericht Celle wurde ihr im Jahr 1996 als Direktorin die Leitung des Amtsgerichts Bremervörde anvertraut, 2002 wechselte sie als Direktorin an das Amtsgericht Cuxhaven. Im Jahr 2013 wurde Stelling zur Vizepräsidentin, 2020 schließlich zur Präsidentin des Landgerichts Stade ernannt.
Das Landgericht Stade hat rund 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon etwa 40 Richterinnen und Richter. Der Landgerichtsbezirk erstreckt sich über eine Fläche von mehr als 5.000 Quadratkilometern mit etwa 600.000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Zum Bezirk des Landgerichts gehören die Amtsgerichte in Bremervörde, Buxtehude, Cuxhaven, Geestland, Otterndorf, Stade, Tostedt und Zeven mit weiteren rund 375 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, darunter 56 Richterinnen und Richter. Das Landgericht Stade zählt zum Bezirk des Oberlandesgerichts Celle.
JM Niedersachsen, 14.05.2025