Nach monatelangen intensiven Ermittlungen ist es der Landeszentralstelle Cybercrime (LZC) der Generalstaatsanwaltschaft Koblenz gemeinsam mit den niederländischen Strafverfolgungsbehörden und dem LKA Rheinland-Pfalz gelungen, die Daten des von Kriminellen genutzten Kryptokommunikationsdienstes „Exclu“ zu entschlüsseln, die Kommunikation zu überwachen und den Dienst abzuschalten. Bei einem gemeinsamen Aktionstag der deutschen, niederländischen, belgischen und polnischen Behörden wurden vergangenen Freitag in Deutschland, den Niederlanden, Belgien und Polen über 70 Objekte durchsucht und über 40 Personen festgenommen. Bei den verhafteten Personen handelt es sich um Nutzer, aber auch Betreiber und Administratoren des Dienstes.

Die Ermittlungen gegen die Initiatoren, Entwickler und Betreiber des Dienstes werden in Deutschland vom LKA Rheinland-Pfalz unter Sachleitung der LZC bereits seit Juni 2020 geführt und haben ihren Ursprung in dem Ermittlungsverfahren gegen die Betreiber des sogenannten „Cyberbunkers“ in Traben-Trarbach, in dem der Kryptodienst bis zur Abschaltung des „Cyberbunkers“ gehostet und betrieben wurde.

Seit April 2022 wurden die Ermittlungen gemeinsam mit der National High Tech Crime Unit (NHTCU) in den Niederlanden geführt. Auch Schweden, Frankreich und Italien waren in die Ermittlungen eingebunden. Intensiv unterstützt wurden die Ermittlungen durch das Bundeskriminalamt (BKA), das Centralne Biuro Zwalczania Cyberprzestępczości der polnischen Polizei, Europol und EUROJUST.

Nutzer von „Exclu“ sind nach den bisherigen Erkenntnissen der Organisierten Kriminalität und hier insbesondere dem organisierten Drogenhandel zuzurechnen. Den Betreibern des Dienstes wird vorgeworfen, ihre Kunden bei der Begehung dieser Straftaten durch Schaffung eines vermeintlich sicheren Kommunikationskanals unterstützt zu haben. Auch in dem deutschen Verfahren gegen die Betreiber des Dienstes wurden mehrere Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt; Festnahmen erfolgten hingegen nicht.

„Die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen der National High Tech Crime Unit und des LKA Rheinland-Pfalz hat diesen Erfolg erst möglich gemacht“, stellte LKA-Präsident Johannes Kunz fest.

Quelle: Generalstaatsanwaltschaft Koblenz, Pressemitteilung vom 6. Februar 2023

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