Seit Monaten werden immer weniger Baugenehmigungen erteilt. Das wird dramatische Auswirkungen auf den Wohnungsbau im Land haben. Der Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbes, Felix Pakleppa, drängt auf ein Einlenken der Politik.
„Die Zahlen sind wahrlich erschreckend und beunruhigend zugleich. Im Dezember 2022 wurde der Bau von 32.646 Wohnungen genehmigt. Laut Statistischem Bundesamt waren das 7.231 Baugenehmigungen weniger als im Vorjahresmonat (-18,1 Prozent). 2022 genehmigten die Behörden insgesamt ca. 354.400 Wohnungen. Dies waren fast 7 Prozent weniger als im letztes Jahr. Und das Schlimme: Der Rückgang hat sich in den letzten Monaten verfestigt. Wenn wir nicht bald das Ruder rumreißen, wächst sich die Wohnungsmarktkrise weiter aus.
Schon jetzt sind Neubaukosten und Bauzinsen extrem hoch, weshalb Bauherren und Investoren immer mehr Projekte stornieren. Die Order sind im Jahr 2022 um real 16,5 Prozent eingebrochen.
Wir brauchen jetzt dringend zweierlei: Anstatt noch höherer Auflagen und Regulierungen, die das Bauen verteuern und Bauherren verzweifeln lassen, muss temporär der überambitionierte energetische Standard EH-40 bei der Förderung ausgesetzt werden. Darüber hinaus brauchen Hausbauer und Investoren Unterstützung durch die KfW-Bank, um die immensen Bauzinsen stemmen zu können.
Wenn der Tanker Wohnungsbau einmal in die falsche Richtung fährt, wird es sehr lange dauern, ihn wieder auf Kurs zu bringen. Noch können wir reagieren.“
Quelle: Zentralverband Deutsches Baugewerbe, Pressemitteilung vom 10. März 2023