Anlässlich des 22. Internationalen Red Hand Day am 12. Februar erklärt Boris Mijatović, Sprecher für Menschenrechtspolitik und humanitäre Hilfe:
Mit Maschinengewehren kämpfen zu müssen, anstatt zur Schule zu gehen und mit Freund*innen zu spielen – für mehr als 250.000 Kinder ist Krieg weiterhin grausamer Lebensalltag. Weltweit werden Kinder, nicht selten unter zehn Jahre alt, zwangsrekrutiert, mit falschen Versprechungen gelockt und durch Misshandlung, Drogen oder Geld gefügig gemacht, um in bewaffneten Konflikten zur Waffe zu greifen oder getötet zu werden.
Die Rechte der Kinder sind in der UN-Kinderrechtskonvention und dem ersten Zusatzprotokoll festgeschrieben. Der Einsatz von Kindersoldat*innen ist eindeutig verboten. Dennoch halten sich viele Länder nicht an dieses Verbot. In Afghanistan, Myanmar, Somalia, Syrien, im Sudan und in der Demokratischen Republik Kongo verharrt die Zahl der Kindersoldat*innen auf einem erschreckend hohen Niveau. Kinder werden nur allzu oft gezwungen, Menschen zu töten, werden als menschliche Schutzschilde missbraucht und für das Suchen und Legen von Landminen eingesetzt. Mädchen sind darüber hinaus besonders bedroht, in Armeen und Rebellengruppen Opfer von sexualisierter Gewalt zu werden.
Das Einsetzen von Kindern als Soldat*innen ist ein klarer Fall von Kindesmissbrauch. Der Einsatz von Kindern in bewaffneten Konflikten bleibt ein Kriegsverbrechen, das noch immer viel zu selten geahndet wird.
Der Red Hand Day, der Internationale Tag gegen den Einsatz von Kindersoldat*innen, der nun zum zweiundzwanzigsten Mal stattfindet, soll das inakzeptable Schicksal dieser Kinder ins Bewusstsein rücken. Nach wie vor lautet die klare Forderung: Kein Mensch unter 18 Jahren darf als Soldat*in in bewaffneten Gruppen oder militärischen Einheiten eingesetzt werden. Die Straflosigkeit derjenigen, die die Rechte der Kinder verletzen, muss beendet werden. Kinder müssen weltweit klar und deutlich geschützt werden. Waffen gehören nicht in Kinderhände.