
München, 27. Oktober 2025 (JPD) – Drei Jahre nach seiner Gründung zieht das „Legal Tech Colab“ eine positive Bilanz: Der vom Bayerischen Justizministerium initiierte und gemeinsam mit der UnternehmerTUM betriebene Inkubator unterstützt inzwischen 26 Start-ups in der Rechts- und Technologiebranche. Das Programm hat sich nach Angaben des Ministeriums zu einem zentralen Motor der Legal-Tech-Entwicklung in Deutschland entwickelt – mit künstlicher Intelligenz als Schlüsseltechnologie.
Künstliche Intelligenz prägt Legal-Tech-Standort München
Das Legal Tech Colab (LTC) wurde im September 2022 auf Initiative von Bayerns Justizminister Georg Eisenreich gegründet, um Gründerinnen und Gründer in der frühen Entwicklungsphase zu fördern. Seitdem haben fünf Start-ups den Inkubator bereits erfolgreich verlassen und gelten als marktreife Alumni. Gemeinsam konnten die Mitglieder und Absolventen des Programms über 46 Millionen Euro Risikokapital einwerben. Das Bayerische Justizministerium unterstützt den Betrieb des LTC mit bis zu 1,5 Millionen Euro jährlich.
Laut dem „Legal Tech Monitor 2025“ gehören in Deutschland rund 300 Legal-Tech-Unternehmen mit bis zu 10.000 Beschäftigten und einer kombinierten Bilanzsumme von mindestens 800 Millionen Euro zur Branche. Über 80 Prozent der Anbieter setzen demnach bereits künstliche Intelligenz (KI) in ihren Geschäftsmodellen ein. Eisenreich betonte, KI sei im Legal-Tech-Bereich „zur Schlüsseltechnologie geworden“, und verwies auf die geplante Veröffentlichung von 50.000 anonymisierten Urteilen, um die Entwicklung von KI-Anwendungen zu fördern.
Bayern will führender Legal-Tech-Standort werden
Bayern und insbesondere München sollen sich laut Eisenreich zu einem führenden Legal-Tech-Standort in Deutschland entwickeln. Die Region biete mit ihren Universitäten, Forschungseinrichtungen und technologieorientierten Unternehmen optimale Rahmenbedingungen für Innovation und Digitalisierung in der Justiz. Das Legal Tech Colab profitiert zudem von der engen Zusammenarbeit mit den TUM Venture Labs, einer Initiative der Technischen Universität München (TUM) und der UnternehmerTUM.
In den vergangenen drei Jahren hat das Colab nach Ministeriumsangaben ein Netzwerk von über 100 Expertinnen und Experten aus der Rechtsbranche aufgebaut, die den Start-ups beratend zur Seite stehen. Dieses Netzwerk aus Wissenschaft, Praxis und Unternehmertum gilt als zentrale Stärke des Münchner Modells zur Förderung von Innovation im Rechtswesen.