Zu den Ergebnissen des am Mittwoch veröffentlichten Schulbarometers meint Janine Wissler, Vorsitzende der Partei DIE LINKE:

„Die Ergebnisse des Schulbarometers zeigen erneut, wie groß der Bildungsnotstand ist. Es knirscht an allen Ecken und Enden. Überforderte und ausgebrannte Lehrerinnen und Lehrer, während viele Teilzeitkräfte gerne mehr arbeiten würden, wenn die Rahmenbedingungen stimmen würden. Das Hauptproblem bleibt der Lehrkräftemangel. Die Länder müssen mit realistischen und vergleichbaren Prognosen den Eigenbedarf an Lehrkräften selbst ausbilden, anstatt diese in anderen Bundesländern abzuwerben. Zudem muss der Beruf attraktiver werden, etwa durch eine Gleichstellung bei der Bezahlung von Lehrkräften – unabhängig von Schulform und Schulstufe. Gerade weil die Arbeit immer anspruchsvoller wird, darf die Politik die Lehrkräfte nicht allein lassen. Jedes Kollegium braucht multiprofessionelle Teams: Schulpsycholog:innen und Schulsozialarbeiter:innen müssen der Standard werden, gerade an Brennpunktschulen.

Besonders erschreckend: Die Lehrkräfte beobachten immer häufiger Anzeichen von Kinderarmut bei ihren Schülerinnen und Schülern. In den Schulen wird sichtbar, welche Folgen die Kürzungen der Ampel haben werden. Wer Fachkräftemangel und die hohe Schulabbrecherquote beklagt, der darf in der Bildungs- und Sozialpolitik nicht den Rotstift ansetzen. Die geplante Kindergrundsicherung wurde derart eingestampft, dass diese eben nicht mehr vor Armut schützen wird. Dabei ist klar, dass Armut den Bildungserfolg der Kinder behindert. Wer kein Geld für Schulmaterialien hat, ohne Frühstücksbrot in die Schule kommt und an Klassenfahrten nicht teilnehmen kann, der bleibt ausgegrenzt, entwickelt wenig Selbstvertrauen und Motivation.  Die Bundesregierung muss begreifen: Kinderarmut ist ein entscheidender Faktor in der Bildungspolitik. Die Schuldenbremse ist auch eine Bildungsbremse, weil dringend nötige Investitionen in Bildungseinrichtungen unterbleiben.“

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