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Berlin, 06.10.2025 (PM) – Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat grundlegende Reformen in der Sozial- und Rentenpolitik angekündigt und mehr Eigenverantwortung der Bürger gefordert: „Wir werden in Zukunft in unserem Land für die Altersversorgung, für die Krankenversicherung, für die Pflege, Vorsorge mehr aus eigener Kraft leisten müssen”, sagte Merz im ntv Talk “Pinar Atalay”. Umlagefinanzierte Systeme allein reichten nicht mehr aus, betonte er: „Wir müssen die Eigenverantwortung stärken.“
Ein zentraler Punkt ist die sogenannte Aktivrente. „Wir wollen, dass Menschen, die können und wollen, freiwillig länger arbeiten – und dafür Anreize schaffen“, so der Kanzler. Vorgesehen sei ein Steuerfreibetrag für spätere Renteneintritte. Merz stellte zudem grundsätzliche Änderungen des Rentensystems zur Diskussion: „Jemand, der mit 17 angefangen hat zu arbeiten und mit 67 in Rente geht, hat sehr viel mehr eingezahlt als jemand, der mit 35 erst in den Beruf eintritt. Muss man das nicht unterschiedlich bewerten?“
Auch im Gesundheitswesen forderte Merz mehr Effizienz. Deutschland habe eines der teuersten Systeme der Welt. „Mit diesen Ressourcen müssen wir sparsam, mehr als in der Vergangenheit, umgehen.“ Gleichzeitig kündigte er an, die Arbeitskosten senken zu wollen: „Wir wollen wirklich jetzt ganz ernsthaft Entscheidungen treffen, um in Deutschland die Arbeitskosten in den Griff zu bekommen. Dann ist es an den Unternehmen, dafür zu sorgen, dass sie effizient wirtschaften.“ Bereits am Mittwoch will die Koalition erste Maßnahmen beraten.