
Berlin, 30. Oktober 2025 (JPD) – Die Berliner Staatsanwaltschaft hat gegen einen 41-jährigen Rechtsanwalt Anklage wegen Beihilfe zum Bankrott erhoben. Er soll einem Geschäftsführer geholfen haben, Vermögenswerte eines Unternehmens beiseitezuschaffen, um diese dem Zugriff von Gläubigern zu entziehen. Das Verfahren wurde vor dem Amtsgericht Tiergarten anhängig gemacht.
Staatsanwaltschaft Berlin erhebt Anklage gegen Rechtsanwalt wegen Beihilfe zum Bankrott
Nach den Ermittlungen soll der Jurist dem Geschäftsführer eines Unternehmens für E-Learning- und Mitarbeiterschulungsangebote dabei geholfen haben, Firmengelder in Höhe von rund 301.000 Euro auf ein Treuhandkonto zu transferieren. Dieses Konto habe der Rechtsanwalt für einen anderen Mandanten bei der Bank of China geführt.
Der mittlerweile 50-jährige Geschäftsführer, gegen den bereits 2023 Anklage erhoben wurde, soll die Summe aus Kundengeldern auf das Treuhandkonto überwiesen haben, obwohl das Unternehmen sich zu diesem Zeitpunkt in finanziellen Schwierigkeiten befand. Mit Wissen um die drohende Insolvenz soll der Rechtsanwalt die Gelder anschließend auf ein rumänisches Konto weitergeleitet haben.
Im späteren Insolvenzverfahren habe der Geschäftsführer laut Anklage bewusst falsche Angaben gemacht und die Überweisung als Zahlung für angebliche Dienstleistungen im Bereich Webmarketing deklariert. Die Staatsanwaltschaft sieht darin den Versuch, den tatsächlichen Zweck der Transaktion zu verschleiern und Gläubiger zu benachteiligen.
Das Amtsgericht Tiergarten wird nun über die Eröffnung des Hauptverfahrens entscheiden.