In Rostock tagen heute und morgen die Generalstaatsanwältinnen und Generalstaatsanwälte der Ostsee-Anrainerstaaten Deutschland, Dänemark, Polen, Norwegen, Schweden, Finnland, Lettland, Estland und Litauen. Jacqueline Bernhardt, Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz begrüßte die Teilnehmenden: „Als Justizministerin Mecklenburg-Vorpommerns ist es mir eine besondere Ehre, dass unser Bundesland Gastgeber für dieses bedeutende Treffen sein darf. Die Ostsee verbindet uns zum einen geographisch und zum anderen in unseren gemeinsamen Bemühungen, Recht und Gerechtigkeit zu wahren und weiterzuentwickeln. Unsere Zusammenarbeit ist in einer Zeit, in der wir vor zunehmend grenzüberschreitenden und komplexen Herausforderungen stehen, von unschätzbarem Wert. Organisierte Kriminalität, Korruption, Cyberkriminalität und Menschenhandel machen nicht an Staatsgrenzen halt. Umso wichtiger ist es, dass wir den Austausch pflegen und gemeinsame Strategien entwickeln, um diesen Bedrohungen effektiv zu begegnen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die fortschreitende europäische Integration im Bereich von Recht und Justiz. Gerade in einer Zeit, in der demokratische Grundwerte in Teilen Europas unter Druck geraten, ist es von besonderer Bedeutung, dass die Justizorgane eng zusammenarbeiten und sich gegenseitig unterstützen“, so Justizministerin Jacqueline Bernhardt.
„Ein Thema wird in diesem Zusammenhang immer wichtiger: die Digitalisierung der Justiz. Sie bietet uns enorme Chancen, die Effizienz und Transparenz unserer Rechtssysteme zu erhöhen. Gleichzeitig bringt sie neue Herausforderungen mit sich, insbesondere im Hinblick auf den Schutz von Daten und die Sicherheit digitaler Verfahren. In einer zunehmend vernetzten Welt ist die Digitalisierung ein unverzichtbares Werkzeug, um grenzüberschreitende Kriminalität schneller und effektiver zu verfolgen. Die Entwicklung moderner Technologien ermöglicht es uns, Straftaten wie Cyberkriminalität auf neue Weise zu bekämpfen und dabei gleichzeitig die Rechte der Bürgerinnen und Bürger zu wahren. Digitale Plattformen und grenzüberschreitende Datenaustauschsysteme bieten das Potenzial, gerade im Bereich der Strafverfolgung Ermittlungen zu beschleunigen. Als Generalstaatsanwältinnen und Generalstaatsanwälte tragen Sie maßgeblich dazu bei, die in der EU verankerten Prinzipien der Rechtsstaatlichkeit in die Praxis umzusetzen und das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die Justiz zu stärken. Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit leistet einen wichtigen Beitrag zur Stabilität und Sicherheit in Europa. Ich bin zuversichtlich, dass diese Tagung hier in der weltoffenen Hansestadt eine wertvolle Gelegenheit bietet, bewährte Verfahren zu teilen, voneinander zu lernen und neue Ansätze für die Zusammenarbeit zu entwickeln“, erklärte Justizministerin Bernhardt in ihrer Begrüßungsrede.
(c) JM Mecklenburg-Vorpommern, 24.09.2024