In Berchtesgaden fand zum fünften Mal der grenzüberschreitende Informationsaustausch der Generalstaatsanwaltschaft München zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus statt. Vertreter aus sechs Staaten diskutierten vor dem Hintergrund der aktuellen Sicherheitslage über Strategien gegen islamistischen Terrorismus und Online-Radikalisierung.

    Angesichts einer zunehmend angespannten weltpolitischen Lage gewinnt die internationale Zusammenarbeit im Kampf gegen Extremismus und Terrorismus weiter an Bedeutung. Auf Einladung von Generalstaatsanwalt Reinhard Röttle kamen am 21. und 22. Juli 2025 hochrangige Vertreter aus Justiz, Polizei und Sicherheitsbehörden aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Italien, Liechtenstein und Tschechien in Berchtesgaden zusammen, um bestehende Kooperationsstrukturen zu festigen und aktuelle sicherheitsrelevante Entwicklungen zu analysieren.

    Im Mittelpunkt der zweitägigen Tagung stand der intensive Austausch über grenzüberschreitende Phänomene des Extremismus und Terrorismus. Der Fokus lag insbesondere auf der fortschreitenden Individualisierung des islamistischen Terrorismus sowie den sicherheitsrelevanten Auswirkungen des Nahostkonflikts auf Europa. Auch konkrete Ereignisse wie der Anschlag auf das Israelische Generalkonsulat in München am 5. September 2024 und die Folgen des Überfalls der Hamas auf Israel vom 7. Oktober 2023 wurden aus polizeilicher und strafverfolgungsbezogener Perspektive analysiert. Die zunehmende Gefahr durch Online-Radikalisierung bildete einen weiteren Schwerpunkt.

    In einer Reihe von Fachvorträgen gaben sowohl Vertreter der Strafverfolgungsbehörden als auch geladene Wissenschaftler und Experten aus dem Sicherheitsbereich Einblicke in aktuelle Ermittlungslagen und strategische Herausforderungen. Die Tagung unterstrich dabei nicht nur die Bedeutung eines abgestimmten Vorgehens gegen internationale Bedrohungen, sondern auch die Notwendigkeit langfristiger Partnerschaften zwischen den Sicherheitsakteuren Europas.

    Generalstaatsanwalt Reinhard Röttle, in dessen Zuständigkeit auch die Bayerische Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus (ZET) fällt, hob in seinem Schlusswort die Dringlichkeit eines kontinuierlichen Dialogs hervor. „Extremistische und terroristische Phänomene machen nicht an der jeweiligen Bundes- oder Landesgrenze Halt. Nur durch einen grenzüberschreitenden Dialog unter Partnern schaffen wir die nötige Basis für eine dauerhaft tragfähige Sicherheitsarchitektur in Europa“, erklärte Röttle.

    Cookie Consent mit Real Cookie Banner