Bamberg, 29. Oktober 2025 (JPD) – Erneut ist deutschen Ermittlungsbehörden ein internationaler Schlag gegen Darknet-Plattformen mit kinderpornografischen Inhalten gelungen. Das Zentrum zur Bekämpfung von Kinderpornografie und sexuellem Missbrauch im Internet (ZKI) bei der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg sowie das Bayerische Landeskriminalamt (BLKA), Dezernat 54 – Cybercrime, stellten die Betreiber der Seiten „Videos Sebick“ und „Videos Yad“ und deren umfangreiches Angebot an illegalen Inhalten.

Darknet-Plattformen „Videos Sebick“ und „Videos Yad“ offline geschaltet

Die beiden ausschließlich über das Darknet zugänglichen Plattformen boten gegen Bezahlung in Kryptowährungen Videos an, die den sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen zeigten. Für den vollständigen Zugriff auf das Material verlangten die Betreiber ein Abonnement in Höhe von 0,001 Bitcoin (rund 95 Euro), während einzelne Videos kostenlos abrufbar waren. Insgesamt waren mehr als 350.000 Nutzer registriert, wobei die Mehrheit nur die frei zugänglichen Inhalte konsumierte.

Nach Angaben der Ermittler umfasste das Angebot der Plattformen 21.324 Videodateien mit einer Gesamtdauer von rund 660 Stunden. Die Videos wurden seit Bestehen der Seiten knapp 900.000-mal abgerufen. Die Auswertung der sichergestellten Server ergab, dass die Seiten in deutschen Rechenzentren betrieben wurden.

Die Ermittlungen führten zu einem 38-jährigen peruanischen Staatsbürger mit Wohnsitz in Brasilien. In Zusammenarbeit mit der brasilianischen Bundespolizei (Polícia Federal do Brasil) und den Verbindungsbeamten des Bundeskriminalamts wurde der Tatverdächtige im September 2025 in Foz do Iguaçu im Bundesstaat Paraná festgenommen und befindet sich seitdem in Untersuchungshaft. Ihm droht nach brasilianischem Recht eine mehrjährige Freiheitsstrafe.

Unmittelbar nach der Festnahme des Betreibers wurden die Darknetseiten abgeschaltet und mit einem Sperrbanner versehen. Alle Videos lagen ausschließlich auf den eigenen Servern der Plattformen und konnten sichergestellt werden, wodurch eine weitere Verbreitung verhindert wurde. Die Ermittlungen richten sich nun auch gegen Nutzer und Käufer der Videos, darunter mutmaßliche Personen aus Deutschland und Europa.

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