
Berlin, 21. November 2025 (JPD) – Der Anteil deutscher Firmen, die eine akute wirtschaftliche Existenzbedrohung sehen, hat nach neuen Daten des ifo Instituts erneut zugenommen. Nach der aktuellen Unternehmensbefragung stufen 8,1 Prozent der Betriebe ihre Lage als existenzgefährdet ein, nachdem im Oktober 2024 noch 7,3 Prozent betroffen waren. Die Entwicklung deutet nach Einschätzung des Instituts darauf hin, dass die Zahl der Insolvenzen in den kommenden Monaten hoch bleiben dürfte. Als Hauptursachen nennen die Unternehmen fehlende Aufträge, sinkende Nachfrage und verschärften internationalen Wettbewerbsdruck.
Wirtschaftliche Existenzbedrohung nimmt zu
Branchenübergreifend gilt der Auftragsmangel als größtes Risiko für die wirtschaftliche Stabilität der Unternehmen. Er führt zunehmend zu Liquiditätsengpässen, die vor allem kleine und mittlere Betriebe belasten. Parallel dazu wirken steigende Betriebs- und Personalkosten dämpfend auf die finanzielle Leistungsfähigkeit. Viele Unternehmen beklagen zudem umfangreiche bürokratische Vorgaben, die ihre wirtschaftlichen Spielräume zusätzlich einschränken.
Besonders ausgeprägt ist die wirtschaftliche Existenzbedrohung im Einzelhandel. Dort berichten 15 Prozent der Betriebe von erheblichen wirtschaftlichen Schwierigkeiten, nach 13,8 Prozent im Vorjahr. Auch im Dienstleistungssektor zeigt sich ein deutlicher Anstieg: 7,6 Prozent der Unternehmen sehen ihre Existenz gefährdet, verglichen mit 5,8 Prozent im Oktober 2024. In der Industrie hat sich die Lage hingegen leicht verbessert; der Anteil der gefährdeten Betriebe sank von 8,6 auf 8,1 Prozent. Eine ähnliche Entwicklung zeigt das Bauhauptgewerbe, in dem der Wert nach 7,9 Prozent im Vorjahr nun bei 6,3 Prozent liegt.
Trotz punktueller Entlastung bleibt das gesamtwirtschaftliche Umfeld angespannt. Nach Einschätzung des ifo Instituts dürften strukturelle Herausforderungen wie anhaltende Kostenbelastungen und Nachfrageeinbrüche die wirtschaftliche Existenzbedrohung vieler Unternehmen weiter verschärfen.