Wolfsburg, 20. November 2025 (JPD) – Das Amtsgericht Wolfsburg hat Nikolas Otto von der Restrukturierungskanzlei BBL zum vorläufigen Insolvenzverwalter der KAMEI Automotive GmbH bestellt. Das Unternehmen, Hersteller von Kunststoffkomponenten für Behörden- und Spezialfahrzeuge, hatte zuvor Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Ziel ist die Fortführung des Geschäftsbetriebs und die Sicherung der Arbeitsplätze am Standort Wolfsburg.

KAMEI Automotive: Geschäftsbetrieb wird trotz Insolvenz fortgeführt

Die KAMEI Automotive GmbH ist seit April 2024 ein eigenständiges Unternehmen, nachdem der Mehrheitseigner, die insolvente KAMEI GmbH & Co. KG, im Rahmen einer übertragenden Sanierung den Geschäftsbetrieb mitsamt Markennamen an Investoren abgegeben hatte. Während die neu gegründete KAMEI GmbH weiterhin die Produktion von Dachboxen betreibt, ist die KAMEI Automotive GmbH aktuell von der Insolvenz betroffen.

Mit zwölf Beschäftigten erzielte das Unternehmen 2024 einen Umsatz von rund 1,6 Millionen Euro. Die stark auf öffentliche Aufträge angewiesenen Erlöse blieben zuletzt hinter den Erwartungen zurück. Neue Kundenprojekte konnten zwar initiiert werden, ihre wirtschaftliche Wirkung entfaltet sich jedoch erst mittelfristig. Die Verzögerung zwischen Auftragseingang und Umsatzrealisierung führte zu einem vorübergehenden Liquiditätsengpass und schließlich zum Insolvenzantrag.

Der vorläufige Insolvenzverwalter stellt den Geschäftsbetrieb vollumfänglich sicher und hat die Vorfinanzierung des Insolvenzgeldes für die Mitarbeiter eingeleitet. Ziel ist eine umfassende Restrukturierung, um den Fortbestand des Unternehmens zu sichern und potenzielle Investoren für die Fortführung der KAMEI Automotive GmbH zu gewinnen. Otto wird im Verfahren von seiner BBL-Kollegin Nicole Laakmann unterstützt.

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