Bonn, 24. November 2025 (JPD) – Das Bundeskartellamt hat die geplante Übernahme der Alphawave IP Group plc. durch die Qualcomm Inc. genehmigt. Alphawave entwickelt Hochgeschwindigkeits-Verbindungstechnologien (SerDes-IP) für Halbleiter, die insbesondere in Rechenzentren für Künstliche Intelligenz (KI) eingesetzt werden. Qualcomm will mit dem Erwerb sein Portfolio über drahtlose Mobilfunktechnologien hinaus auf Halbleiter für Rechenzentren ausweiten und in direkte Konkurrenz zu etablierten Anbietern wie NVIDIA, AMD und Intel treten.

Bundeskartellamt genehmigt Übernahme von Alphawave durch Qualcomm

Präsident Andreas Mundt erläuterte, dass Qualcomm bisher kaum in der Entwicklung von Halbleitern für Rechenzentren tätig gewesen sei und daher der Zusammenschluss freigegeben werden konnte. Die Nachfrage für solche Hochleistungs-Chips wird vor allem von Hyperscalern wie Meta, Google und Amazon bestimmt, die über erhebliche Marktmacht verfügen. Die Behörde hob die dynamische Entwicklung des Marktes hervor: Unternehmen investieren massiv in Schlüsseltechnologien, entweder durch eigene Entwicklung oder durch Übernahmen, um den steigenden Bedarf an Rechenleistung für KI-Anwendungen zu decken.

Alphawave gehört zu den wenigen Anbietern weltweit, die SerDes-IP unabhängig an Dritte lizenzieren. Bei der aktuellen Generation mit 112 Gbit/s teilt das Unternehmen seine starke Marktposition mit dem Wettbewerber Synopsys. Für die kommende Generation mit 224 Gbit/s gibt es nach Einschätzung von Marktteilnehmern mehrere gleichwertige Anbieter, darunter Broadcom, Marvell und MediaTek. In diesem Marktsegment war daher kein Wettbewerbsrisiko zu erkennen. Die Entscheidung des Bundeskartellamts fiel unabhängig von der Europäischen Kommission, da die Zusammenschlusskontrolle auf der Höhe der Umsätze basiert. Parallel wird die Transaktion auch von den Wettbewerbsbehörden in den USA, Kanada und Südkorea geprüft.

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