München, 4. September 2025 (JPD) – Zehn Jahre nach dem Dieselskandal spielt der Diesel auf dem deutschen Automarkt nur noch eine Nebenrolle. Laut einer Marktstudie des ADAC hat der Anteil der Fahrzeuge mit Selbstzünderantrieb seit Beginn der 2000er Jahre massiv abgenommen. Während damals noch jedes zweite Auto mit Dieselmotor verkauft wurde, liegt der Marktanteil heute bei nur noch rund 20 Prozent. Das Angebot an Dieselmodellen hat sich zwischen 2015 und 2025 mehr als halbiert.

    Besonders deutlich zeigt sich der Rückgang bei Kleinst- und Kleinwagen, in denen Dieselaggregate inzwischen vollständig verschwunden sind. Auch in der Mittelklasse, einst eine Hochburg für den Diesel, ist das Modellportfolio deutlich geschrumpft, insbesondere bei Kombis, von denen aktuell nur noch fünf Modelle mit Selbstzünder verfügbar sind. In der oberen Mittel- und Oberklasse ist die Entwicklung zwar weniger stark ausgeprägt, dennoch gibt es auch hier immer weniger Dieselmodelle. Einzige Ausnahme bilden Kleinbusse, deren Segment zuletzt wuchs, da der Dieselantrieb für die schwereren Fahrzeuge weiterhin als besonders geeignet gilt.

    Der ADAC betont, dass sich die Rolle des Diesels grundlegend verändert habe. Pauschale Aussagen über seine Wirtschaftlichkeit seien nicht mehr möglich. Ob sich ein Dieselfahrzeug lohnt, hängt heute stärker vom individuellen Modell und der jährlichen Fahrleistung ab. Zur Orientierung stellt der ADAC regelmäßig eine Übersicht der Gesamtkosten von vergleichbaren Benzin- und Dieselmodellen bereit. Aus ökologischer Sicht sehen die Experten keinen Anlass, den Diesel gegenüber anderen Verbrennern abzuwerten. Dank aufwendiger Abgasnachbehandlung seien die Schadstoffemissionen inzwischen so gering, dass sie häufig kaum noch messbar seien.

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