
Berlin, 5. September 2025 (JPD) – Aus Deutschland sind im ersten Halbjahr 2025 insgesamt 328 Menschen in den Irak abgeschoben worden, darunter 18 Minderjährige. Dies geht aus einer Antwort der Bundesregierung (21/1416) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke (21/1246) hervor. Damit liegt die Zahl bereits zur Jahresmitte deutlich über dem Niveau früherer Jahre: 2020 waren es lediglich 27 Abschiebungen, 2024 insgesamt 699. Angaben dazu, wie viele Familien betroffen waren, konnte die Bundesregierung nicht machen, da die Durchführung von Abschiebungen in die Zuständigkeit der Länder falle.
Nach Regierungsangaben handelt es sich bei den Abgeschobenen um irakische Staatsangehörige, die in Deutschland kein Aufenthaltsrecht besitzen und ausreisepflichtig sind. Die Bundesregierung betonte, dass sie mit der irakischen Regierung regelmäßig Fragen der Migrationskooperation bespreche, darunter auch Programme zur freiwilligen Rückkehr und Maßnahmen zur Reintegration. Eine einzelfallbezogene Beobachtung der Situation von Rückkehrern im Irak erfolgt nach Abschluss der Abschiebung grundsätzlich nicht.