
Berlin, 10. September 2025 (JPD) – Im zweiten Quartal 2025 wurden in Deutschland insgesamt 899 antisemitische Straftaten registriert, darunter 21 Gewalttaten. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke hervor. Die Statistiken des Bundeskriminalamts zeigen, dass antisemitische Delikte nicht ausschließlich von Rechtsextremisten begangen werden, sondern in verschiedenen extremistischen Milieus auftreten.
Die meisten Taten entfielen auf politisch rechts motivierte Kriminalität mit sieben Gewalttaten und 444 sonstigen Straftaten. Linksextreme Täter waren für 14 sonstige Straftaten verantwortlich. Dem Phänomenbereich „ausländische Ideologie“ wurden 11 Gewalt- und 311 sonstige Straftaten zugeordnet, während im Bereich „religiöse Ideologie“ zwei Gewalt- und 78 sonstige Delikte registriert wurden. Weitere 53 Straftaten wurden als „Sonstige Zuordnung“ eingeordnet. Insgesamt wurden 15 Menschen leicht verletzt, hauptsächlich durch rechts- oder auslandsbezogen motivierte Straftaten.
Antisemitismus in allen Extremismusformen
Die Bundesregierung betont, dass antisemitische Gewalt und Hetze nicht nur vom Rechtsextremismus ausgehen. Auch auslandsbezogener Extremismus, islamistische Ideologien und linksextremistische Strömungen stellen eine Gefahr für jüdisches Leben in Deutschland dar. Insbesondere seit dem Terrorangriff der Hamas gegen Israel am 7. Oktober 2023 sei ein Anstieg antisemitischer Straftaten aus diesen Milieus zu beobachten.
Die Zahlen verdeutlichen, dass antisemitische Gewalt weiterhin ein ernstes Sicherheitsproblem ist und differenzierte Maßnahmen zur Prävention in allen extremistischen Kontexten notwendig sind.