Der Soziale Dienst der Justiz Sachsen-Anhalt hat in Halle (Saale) seine Hilfs- und Betreuungsangebote erweitert. Im Amtsgericht Halle (Saale) wird ab sofort auch eine individuelle Zeugenbetreuung ermöglicht, zudem wurde ein separates Zeugenschutzzimmer im Justizzentrum an der Merseburger Straße eingerichtet.

Bei einem Besuch des Sozialen Dienstes der Justiz in Halle (Saale) sagte Sachsen-Anhalts Ministerin für Justiz und Verbraucherschutz, Franziska Weidinger: „Mit der Erweiterung der Betreuungs- und Hilfsangebote durch den Sozialen Dienst der Justiz in Halle (Saale) stärken wir den Zeugen- und Opferschutz. Opfer von Straftaten, deren Angehörige sowie mittelbar von Straftaten betroffene Menschen fühlen sich häufig alleingelassen und unverstanden. Hier setzt der Soziale Dienst der Justiz an und unterbreitet Hilfsangebote. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, denen ich ausdrücklich für ihr Engagement danke, verstehen sich als Lotsinnen und Lotsen, die betroffenen Personen Halt geben, aufklären, stabilisieren und beraten. Die Unterstützung durch den Sozialen Dienst der Justiz ist kostenfrei und unterliegt der Verschwiegenheit.“

Das Angebot der Zeugenbetreuung und der Opferberatung des Sozialen Dienstes der Justiz richtet sich insbesondere an Frauen und Männer, die Opfer einer Straftat wurden und vor Gericht aussagen müssen. Daneben können sich selbstredend auch Angehörige und Personen aus dem nahen sozialen Umfeld sowie mittelbar Betroffene an den Sozialen Dienst der Justiz wenden.

Ziel der individuellen Zeugenbetreuung ist es Ängste abzubauen und die Belastung für die Zeuginnen und Zeugen durch das Gerichtsverfahren zu minimieren. Vor einem Gerichtsprozess erklären die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Sozialen Dienstes zum Beispiel, wie ein Gerichtsverfahren genau abläuft. Auf Wunsch werden Zeuginnen und Zeugen sowie deren Kinder und Angehörige vom Sozialen Dienst der Justiz vor, während und nach dem Prozess persönlich betreut.

Die individuelle Zeugenbetreuung, die nunmehr vom Sozialen Dienst der Justiz in Halle (Saale) angeboten wird, hat sich in der Vergangenheit bereits in anderen Gerichtsbezirken in Sachsen-Anhalt bewährt. Zum Beispiel wird die Zeugenbetreuung u. a. bereits seit längerer Zeit im Amtsgericht und im Landgericht Magdeburg angeboten, ebenso in den Amtsgerichten Halberstadt, Quedlinburg und Wernigerode.

Hintergrund:

Der Soziale Dienst der Justiz, der organisatorisch zum Ministerium für Justiz und Verbraucherschutz gehört, beschäftigt in Sachsen-Anhalt rund 125 Frauen und Männer und ist im Rahmen der ambulanten Strafrechtspflege tätig. Hierin sind die Einrichtungen der Bewährungshilfe, der Führungsaufsicht, der Gerichtshilfe, des Täter-Opfer-Ausgleichs, der Opferberatung sowie der Zeugenbetreuung zusammengefasst.

In Sachsen-Anhalt hat der Soziale Dienst der Justiz aktuell Dienststellen (Haupt- und Nebenstellen) in Dessau-Roßlau, Lutherstadt Wittenberg, Halberstadt, Halle (Saale), Magdeburg, Staßfurt, Naumburg (Saale), Merseburg, Sangerhausen und Stendal.

Zuletzt wurde die Anzahl der Bediensteten im Sozialen Dienst der Justiz in Sachsen-Anhalt deutlich erhöht. Im Ergebnis des 2022 initiierten Ausschreibungsverfahrens wurden bisher 14 Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter landesweit neu eingestellt.

Weitere Infos zum Sozialen Dienst der Justiz: justiz.sachsen-anhalt.de/sozialer-dienst

Quelle: Justizministerium Sachsen-Anhalt, Pressemitteilung vom 15. März 2023

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