Lüneburg, 30. September 2025 (JPD). Die Staatsanwaltschaft Lüneburg hat Anklage gegen zwei Männer im Alter von 32 und 22 Jahren erhoben, die im Verdacht stehen, bei mehreren sogenannten Wurfattacken von Autobahnbrücken massive Gegenstände auf Fahrbahnen und Fahrzeuge geworfen zu haben. Die Behörde wirft ihnen unter anderem versuchten Mord sowie gefährliche Eingriffe in den Straßenverkehr in einer Vielzahl von Fällen vor.

Nach den Ermittlungen sollen die Beschuldigten im Mai und Juni 2025 an verschiedenen Autobahnabschnitten Gegenstände wie Betonplatten, Steine, Warnbaken-Füße und sogar einen Baumstamm von Brücken geworfen haben. Dabei sollen sie billigend in Kauf genommen haben, dass es zu schweren Unfällen mit Verletzten oder gar Todesopfern kommt. Hintergrund der Taten soll der Wunsch gewesen sein, sich nach möglichen Unfallereignissen als Ersthelfer zu profilieren und so das eigene Selbstwertgefühl zu steigern.

Staatsanwaltschaft erhebt Anklage nach Wurfattacken von Autobahnbrücken

Die Anklage umfasst nach Angaben der Ermittlungsbehörde acht gemeinschaftlich begangene Taten an Brücken über die A1, A7, A29 und A71. Zudem werden beiden Männern weitere Einzeltaten angelastet, unter anderem an der A4 bei Eisenach und an der A73 bei Eggolsheim. Bei den Angriffen kam es zu Sach- und leichten Personenschäden, Todesfälle blieben jedoch aus.

Die Staatsanwaltschaft sieht in dem Vorgehen den Einsatz gemeingefährlicher Mittel, ein heimtückisches Handeln und niedrige Beweggründe, weshalb in allen Fällen der Vorwurf des versuchten Mordes erhoben wird. Beide Angeschuldigten sitzen seit Anfang Juni 2025 in Untersuchungshaft. Mit der Anklageerhebung beantragte die Staatsanwaltschaft zugleich die Fortdauer der Haft. Bis zu einer rechtskräftigen Entscheidung gilt jedoch die Unschuldsvermutung.

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