Frankfurt am Main, 29. Oktober 2025 (JPD) – Das Oberlandesgericht (OLG) Frankfurt am Main hat die 35-jährige Duygu D. wegen mitgliedschaftlicher Beteiligung an der terroristischen Vereinigung „Islamischer Staat“ (IS) zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren verurteilt. Die Strafe wurde zur Bewährung ausgesetzt. Der Staatsschutzsenat sah es als erwiesen an, dass sich die Angeklagte 2015 dem IS in Syrien angeschlossen und die Organisation über mehrere Jahre unterstützt hatte. Das Urteil ist rechtskräftig.

OLG Frankfurt verurteilt IS-Rückkehrerin zu zwei Jahren auf Bewährung

Nach den Feststellungen des 5. Strafsenats reiste Duygu D. im März 2015 nach Syrien, um dort ihren Lebensgefährten zu heiraten, der bereits als Kämpfer für den IS tätig war. Sie habe sich in das Herrschaftsgebiet des IS begeben, den Regeln der Organisation unterworfen und deren Ideologie unterstützt. Während ihr Ehemann als Kämpfer aktiv war, habe sie den Haushalt geführt, die gemeinsamen Kinder versorgt und damit die Tätigkeit ihres Mannes für die Vereinigung gefördert. Das Paar lebte nach den Feststellungen des Senats von Zuwendungen des IS.

Nach dem militärischen Zusammenbruch des IS im Jahr 2019 ergab sich Duygu D. gemeinsam mit ihrer Familie kurdischen Einheiten. Sie lebte anschließend in den Lagern al-Hawl und Roj in Nordsyrien, bevor sie 2022 mit ihren Kindern nach Deutschland zurückgeführt wurde. Das Gericht stellte fest, dass sich die Angeklagte während dieser Zeit von der extremistischen Ideologie gelöst habe.

Bei der Strafzumessung berücksichtigte der Senat das umfassende und glaubhafte Geständnis der Angeklagten sowie ihre Kooperation mit den Ermittlungsbehörden. Strafmildernd wirkten zudem die lange zurückliegenden Taten, ihre fehlenden Vorstrafen und ihre glaubhafte Abkehr von der IS-Ideologie. Die Aussetzung der Freiheitsstrafe zur Bewährung begründete das Gericht mit der positiven Entwicklung der Angeklagten seit ihrer Rückkehr nach Deutschland.

Das Urteil (Az. 5 St 4/23) ist rechtskräftig, da weder die Angeklagte noch die Generalstaatsanwaltschaft Revision eingelegt haben.

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