
Würzburg, 06.10.2025 (JPD) – Vor der Schwurgerichtskammer des Landgerichts Würzburg hat am Montag der Prozess wegen versuchten Mordes gegen einen 28-jährigen Ukrainer und einen 26-jährigen Syrer begonnen. Die Tat vom 15. Juli 2025 in Rimpar soll sich ereignet haben, als das Opfer unter dem Vorwand einer Autopanne aus seiner Wohnung gelockt und anschließend von dem Ukrainer sowie zwei bislang unbekannten Mittätern schwer geschlagen wurde. Die Anklage lautet auf versuchten Mord in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung gegen den Ukrainer und auf Anstiftung zum Mord sowie zur gefährlichen Körperverletzung gegen den Syrer.
Versuchter Mord Rimpar: Familiäre Konflikte führten zur Tat
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft war das Opfer bei dem Angriff völlig arg- und wehrlos. Fluchtversuche wurden durch die Täter vereitelt, das Opfer zu Boden gebracht und weiter geschlagen und getreten. Augenzeugen berichten von einem Stampftritt gegen den Kopf. Durch Hilferufe auf den Vorfall aufmerksam geworden, leisteten Passanten dem Opfer erste Hilfe, während die Täter den Tatort verließen. Das Opfer überlebte schwer verletzt und erlitt unter anderem Brüche im Nasen- und Augenbereich sowie zahlreiche Platz- und Risswunden im Gesicht.
Hintergrund der Tat ist ein familiärer Konflikt: Der 26-Jährige Syrer hatte im Mai 2024 seine Ehefrau verloren, die seitdem bei ihrer Schwester wohnte, die mit dem Opfer verwandt ist. Die Spannungen führten dazu, dass der Syrer den 28-jährigen Ukrainer kontaktierte. Nach Darstellung der Anklage stimmte der Ukrainer der Tat zu, da er durch eine Vergütung seine finanziellen Schulden ausgleichen wollte.
Zu Prozessbeginn äußerten sich beide Angeklagte zunächst nicht. Der Verteidiger des Ukrainers, Peter Möckesch, kündigte eine Stellungnahme für den kommenden Mittwoch an. Auch der Verteidiger des Syrers, Günay Berhwind, erklärte, vorerst keine Erklärung zu den Vorwürfen abzugeben. Zwei Augenzeugen bestätigten, dass sie durch die Schreie des Opfers auf den Angriff aufmerksam wurden und Erste Hilfe leisteten. Das Verfahren ist auf insgesamt vier Termine angesetzt.