
Nürnberg, 10. November 2025 (JPD) – Vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth beginnt am 17. November die Hauptverhandlung gegen eine Münchner Apothekerin und einen Mitarbeiter wegen des Verdachts der Untreue und des unerlaubten Großhandels mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln. Die Anklage steht im Zusammenhang mit dem mutmaßlich illegalen Handel des Corona-Medikaments Paxlovid.
Landgericht Nürnberg-Fürth verhandelt über mutmaßlichen illegalen Paxlovid-Handel
Nach den Ermittlungen der Bayerischen Zentralstelle zur Bekämpfung von Betrug und Korruption im Gesundheitswesen (ZKG) sollen die Angeklagten zwischen Januar und Juni 2023 ohne die erforderliche Großhandelserlaubnis sowie ohne ärztliche Rezepte in zehn Fällen große Mengen des antiviralen Medikaments Paxlovid verkauft haben. Die Abgabemengen sollen zwischen 35 und 1.500 Packungen pro Fall gelegen haben. Der Gesamtwert der unrechtmäßig veräußerten Arzneimittel wird auf mehr als 1,5 Millionen Euro geschätzt.
Die Angeklagten sollen die Arzneimittel pflichtwidrig an verschiedene Abnehmer veräußert und sich dadurch in erheblichem Maße bereichert haben. Beide Beschuldigte befinden sich derzeit in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft legt ihnen neben dem unerlaubten Großhandel mit Arzneimitteln auch Untreue in mehreren Fällen zur Last.
Die 12. Strafkammer des Landgerichts hat für das Verfahren mehrere Fortsetzungstermine anberaumt. Neben dem Auftakttermin am 17. November sind weitere Verhandlungstage für den 18. und 24. November sowie den 2. und 12. Dezember 2025 vorgesehen. Weitere Termine können folgen.
In drei weiteren Verfahren wegen des Verdachts des illegalen Handels mit Paxlovid, die ebenfalls beim Landgericht Nürnberg-Fürth anhängig sind, wurde bislang kein Hauptverhandlungstermin festgesetzt.