
Berlin, 16. Oktober 2025 (JPD) – In Deutschland konnten im Jahr 2024 rund 5,3 Millionen Menschen ihr Zuhause aus finanziellen Gründen nicht angemessen heizen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) betraf dies 6,3 Prozent der Bevölkerung und damit einen geringeren Anteil als im Vorjahr (2023: 8,2 Prozent). Deutschland liegt damit unter dem EU-Durchschnitt von 9,2 Prozent.
Weniger Menschen in Deutschland können Wohnung nicht ausreichend heizen
EU-weit war im Jahr 2024 nahezu jede zehnte Person nicht in der Lage, die eigene Wohnung angemessen warm zu halten. Am stärksten betroffen waren Bulgarien und Griechenland, wo jeweils rund 19 Prozent der Bevölkerung entsprechende finanzielle Schwierigkeiten angaben. In Finnland (2,7 Prozent) sowie in Slowenien und Polen (je 3,3 Prozent) war der Anteil am niedrigsten.
In Deutschland hat sich die Lage im Vergleich zu den Krisenjahren leicht entspannt. Dennoch zeigt die Statistik, dass Millionen Menschen trotz gesunkener Energiepreise weiter von Energiearmut betroffen sind.
Energiepreise im Herbst 2025 rückläufig – Erdgas leicht teurer
Zum Beginn der aktuellen Heizsaison zahlen Verbraucherinnen und Verbraucher weniger für Haushaltsenergie als im Vorjahr. Im September 2025 lagen die Preise laut Destatis 1,9 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats, während die allgemeinen Verbraucherpreise im gleichen Zeitraum um 2,4 Prozent stiegen.
Erdgas – der meistgenutzte Energieträger in deutschen Haushalten – verteuerte sich im September allerdings leicht um 0,7 Prozent. Auch der Preis für leichtes Heizöl stieg erstmals seit Juli 2024 um 0,1 Prozent. Günstiger wurden hingegen Fernwärme (-2,2 Prozent), Strom (-1,6 Prozent) sowie Brennholz, Holzpellets und andere feste Brennstoffe (-1,8 Prozent).
Heizölpreise seit 2020 nahezu verdoppelt
Im längerfristigen Vergleich bleiben die Energiepreise auf hohem Niveau. Zwischen 2020 und 2024 stiegen die Kosten für leichtes Heizöl um 99,3 Prozent, für Erdgas um 89,9 Prozent. Fernwärme verteuerte sich um 76 Prozent, feste Brennstoffe um knapp 50 Prozent. Den geringsten Anstieg verzeichnete Strom mit einem Plus von 27,4 Prozent.