München, 8. Oktober 2025 (JPD) – Das geplante Rentenpaket der Bundesregierung könnte nach Einschätzung von ifo-Präsident Clemens Fuest den Bundeshaushalt erheblich belasten. In einem gemeinsamen Gastbeitrag mit Lars P. Feld, Direktor des Walter Eucken Instituts, warnen die Wirtschaftsexperten vor jährlichen Mehrkosten von rund 15 Milliarden Euro. Ursache sei vor allem die geplante Fortschreibung der Rente auf einem höheren Niveau, das über die bisherige gesetzliche Haltelinie hinausgeht.

Rentenpaket: Fuest warnt vor Milliardenrisiken für den Staatshaushalt

Nach den Plänen der Bundesregierung soll die Haltelinie für die gesetzliche Rente ab 2032 nicht fortgeführt werden. Die Rentensteigerungen würden jedoch auf dem durch die vorgezogene Erhöhung auf 48 Prozent angehobenen Niveau aufsetzen. Nach bisheriger Rechtslage wäre das Ausgangsniveau ab 2032 lediglich 47 Prozent gewesen. Fuest bezeichnet dies als signifikante Mehrbelastung für den Bundeshaushalt.

Die Experten kritisieren zudem die systematische Dimension der Reform. Durch die neuen Regelungen werde die Steuerfinanzierung der Rentenkassen erleichtert, was ohne Begrenzung zu einer höheren allgemeinen Steuerlast führen könne. Dies könne langfristig Wirtschaftswachstum und die finanzielle Situation jüngerer Generationen negativ beeinflussen. Fuest fordert daher eine Korrektur des Rentenpakets, um die Haushaltsrisiken zu begrenzen.

Die Debatte über die Finanzierung der Renten bleibt angesichts dieser Prognosen kontrovers. Wirtschaftsexperten sehen die geplanten Regelungen als Testfall für die langfristige Stabilität der Sozialversicherungssysteme und warnen vor zusätzlichen Belastungen für Staat und Steuerzahler.

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