Heiligenhaus, 6. Oktober 2025 (JPD) – Der Geschäftsbetrieb des Automobilzulieferers Kiekert AG läuft nach dem Insolvenzantrag wieder stabil. Wie der vorläufige Insolvenzverwalter Joachim Exner von der Kanzlei Dr. Beck & Partner mitteilte, werden alle Aufträge derzeit wie gewohnt produziert und ausgeliefert. Kunden und Lieferanten hätten ihre Unterstützung für den begonnenen Sanierungsprozess zugesagt.

Kiekert-Insolvenz: Geschäftsbetrieb stabilisiert sich unter vorläufigem Insolvenzverwalter

Exner hatte unmittelbar nach Antragstellung intensive Gespräche mit Kunden und Lieferanten geführt, um den Fortbestand des Geschäftsbetriebs während des vorläufigen Insolvenzverfahrens zu sichern. Die Löhne und Gehälter der deutschen Beschäftigten sind über das Insolvenzgeld für drei Monate abgesichert. Um Verzögerungen zu vermeiden, wurde zudem eine Vorfinanzierung über eine Bank vereinbart, sodass die Mitarbeiter ihre Vergütung pünktlich erhalten.

Parallel prüft das Team des Insolvenzverwalters verschiedene Sanierungsoptionen für die Kiekert AG, darunter eine Investorenlösung oder eine Sanierung im Wege eines Insolvenzplans. Ziel sei es, die wirtschaftlich beste Lösung für das Unternehmen und seine Gläubiger zu erreichen.

Der Eigentümer, der chinesische Automobilzulieferer Lingyun, hatte angekündigt, den Insolvenzantrag zurückziehen zu wollen. Konkrete Details dazu liegen dem Insolvenzverwalter bislang jedoch nicht vor. Unterstützung erhält Exner auch von der Arbeitnehmerseite: Hakan Civelek von der IG Metall, der dem Gläubigerausschuss angehören wird, lobte das schnelle Handeln des Insolvenzverwalters und die gesicherte Lohnzahlung.

Mit dem stabilisierten Geschäftsbetrieb und der zugesagten Unterstützung der Marktpartner sieht Exner gute Chancen, Kiekert aus der Insolvenz zu führen und die Arbeitsplätze in Heiligenhaus zu sichern. Die Kiekert-Gruppe gilt als weltweit führender Anbieter intelligenter Schließsysteme für die Automobilindustrie und beliefert über 100 Fahrzeugmarken.

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