
München, 15. September 2025 (JPD) – Deutschland braucht eine neue Innovationspolitik, um international wettbewerbsfähig zu bleiben. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Studie des ifo Instituts. Die Wissenschaftler empfehlen, staatliche Förderung stärker auf Zukunftstechnologien wie Künstliche Intelligenz, Biotechnologie, Mikroelektronik und Quantentechnologie auszurichten. Statt Großprojekte etablierter Unternehmen zu subventionieren, solle eine missionsorientierte Innovationspolitik die Entwicklung neuer Lösungen für zentrale gesellschaftliche Herausforderungen wie Klimaneutralität und Digitalisierung fördern.
ifo Institut fordert missionsorientierte Innovationspolitik
Nach Einschätzung der Forscher konzentrieren sich private Investitionen bislang vor allem auf traditionelle Branchen wie Automobilindustrie und Maschinenbau. Zukunftsfelder blieben dagegen unterfinanziert. Um das Ziel der Bundesregierung zu erreichen, die Ausgaben für Forschung und Entwicklung bis 2030 auf 3,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu steigern, brauche es gezielte Anreize für private Investoren. Eine missionsorientierte Innovationspolitik könne dabei helfen, indem sie klare Ziele definiere, ohne einzelne Branchen zu bevorzugen.
Voraussetzung für den Erfolg seien stabile Rahmenbedingungen. Dazu zählen laut ifo Institut kompetente Institutionen mit fachlichem Know-how, transparente Verfahren bei der Vergabe von Fördermitteln und eine gewisse Unabhängigkeit von kurzfristigen politischen Interessen. Auch Start-ups und private Kapitalgeber müssten bessere Bedingungen vorfinden. Zwar sei eine solche Politik kein Allheilmittel, so die Autoren der Studie, sie könne aber Ressourcen effizienter lenken und verhindern, dass Deutschland bei Schlüsseltechnologien den Anschluss verliert.