Berlin, 26. August 2025 (JPD) – Rund jeder zweite neue AfD-Wähler stammt aus dem Lager der Union. Das geht aus einer aktuellen Sonderauswertung des RTL/ntv-Trendbarometers hervor. Demnach haben sich seit der Bundestagswahl 49 Prozent der zur AfD gewechselten Wahlberechtigten zuvor für CDU oder CSU entschieden. Weitere 27 Prozent hatten an der Wahl im Februar nicht teilgenommen, 7 Prozent kamen von der FDP, 6 Prozent vom Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) und 5 Prozent von der SPD.

    Die Auswertung zeigt zudem Unterschiede in der Herkunft: Während die AfD-Stammwählerschaft weiterhin stark in Ostdeutschland verankert ist (28 %), kommen die neuen AfD-Anhänger überwiegend aus Westdeutschland (80 %). Strukturell ähneln sich beide Gruppen: Männer, Erwerbstätige, Menschen mittleren Alters sowie Bewohner ländlicher Räume und kleiner Städte sind besonders stark vertreten. Auffällig ist, dass unter den Neuwählern mehr Personen aus der politischen Mitte und mit konfessioneller Bindung zu finden sind. Auch ihre Wirtschaftserwartungen sind im Schnitt etwas weniger pessimistisch als die der AfD-Stammwähler.

    Bei der Frage nach den Ursachen für den AfD-Anstieg sieht eine Mehrheit von 49 Prozent der Befragten die Verantwortung gleichermaßen bei Angela Merkel, Olaf Scholz und Friedrich Merz. 20 Prozent führen den Anstieg allein auf die Flüchtlingspolitik der früheren Kanzlerin Merkel zurück, 13 Prozent machen Scholz verantwortlich, 11 Prozent Merz. Diese Einschätzung wird parteiübergreifend geteilt: Auch unter den Anhängern von CDU/CSU (39 %), SPD (50 %), Grünen (49 %), Linken (39 %) und AfD (56 %) überwiegt die Ansicht, dass alle drei Spitzenpolitiker gemeinsam verantwortlich seien.

    Die Angaben zur Herkunft und sozialen Struktur der AfD-Wählerschaft beruhen auf Befragungen von 5.501 AfD-Anhängern im Rahmen des RTL/ntv-Trendbarometers zwischen Ende Juni und August 2025. Die Daten zur Verantwortungsfrage wurden vom Institut forsa im Auftrag von RTL Deutschland vom 22. bis 25. August 2025 unter 1.009 Wahlberechtigten erhoben. Die statistische Fehlertoleranz beträgt +/- 3 Prozentpunkte.

    Cookie Consent mit Real Cookie Banner