
München, 21. August (JPD) – Der Fachkräftemangel in Deutschland hat sich im Mai weiter verschärft. Nach der jüngsten ifo-Konjunkturumfrage gaben 28,1 Prozent der Unternehmen an, nicht genügend qualifizierte Arbeitskräfte zu finden. Im April lag der Anteil noch bei 27,2 Prozent. „Der Fachkräftemangel hat leicht zugenommen – und das trotz einer anhaltend schwachen Konjunktur“, sagte ifo-Forscher Klaus Wohlrabe am Donnerstag in München. „Langfristig wird sich das Problem weiter verschärfen – der demografische Wandel lässt daran keinen Zweifel.“
Besonders stark betroffen bleibt der Dienstleistungssektor. Dort meldeten zuletzt 33,7 Prozent der Firmen Engpässe nach 32,9 Prozent im April. In der Logistikbranche berichteten sogar 51,3 Prozent von Problemen bei der Fachkräftesuche, in der Rechts- und Steuerberatung sowie Wirtschaftsprüfung 72,7 Prozent. Dagegen entspannt sich die Lage bei IT-Dienstleistern: Der Anteil sank auf 21,3 Prozent, nach noch rund 50 Prozent vor zwei Jahren.
Auch in der Industrie nimmt der Mangel zu: Der Anteil betroffener Unternehmen stieg von 17,9 auf 19,3 Prozent. Besonders hoch sind die Werte in der Nahrungsmittelindustrie (26,2 Prozent), bei Herstellern von Metallerzeugnissen (25,3 Prozent) und im Maschinenbau (22,5 Prozent). Im Automobilsektor ging der Anteil hingegen deutlich zurück – von 20,9 auf 14,5 Prozent, was das ifo-Institut auf laufende Umstrukturierungen zurückführt.
Im Handel bleibt die Lage angespannt: Im Einzelhandel berichten 25,3 Prozent, im Großhandel 23,3 Prozent der Unternehmen von Engpässen. Im Bauhauptgewerbe stieg der Anteil betroffener Firmen von 27,3 auf 28,3 Prozent.