Berlin, 17. November 2025 (JPD) – Die Zahl der Menschen mit Schulden bei Onlinehändlern ist im Jahr 2024 weiter gestiegen. Nach aktuellen Daten des Statistischen Bundesamts suchten rund 577 400 Personen Unterstützung bei einer Schuldnerberatungsstelle; 29 Prozent von ihnen wiesen offene Forderungen gegenüber Online- und Versandhändlern auf. Damit liegt der Anteil zwei Prozentpunkte über dem Wert von 2019. Besonders verbreitet bleiben Schulden bei öffentlichen Gläubigern und Telekommunikationsunternehmen, die deutlich häufiger auftreten als Rückstände im Onlinehandel.

Schulden bei Onlinehändlern treffen vor allem jüngere Menschen

Die durchschnittlichen Verbindlichkeiten gegenüber Online- und Versandhändlern beliefen sich 2024 auf 644 Euro. Auch wenn dieser Betrag lediglich etwa zwei Prozent der gesamten durchschnittlichen Schuldenhöhe von rund 32 976 Euro ausmacht, zeigt der Vergleich mit 2019 einen deutlichen Anstieg. Damals lagen die Rückstände im Onlinehandel bei durchschnittlich 515 Euro. Die Daten verdeutlichen, dass die zunehmende Nutzung digitaler Bestell- und Zahlungsmöglichkeiten ihre Schattenseite haben kann.

Besonders betroffen sind junge Erwachsene. Bei den 20- bis 24-Jährigen hatten 40 Prozent der beratenen Personen Schulden bei Onlinehändlern. Mit steigendem Alter nimmt dieser Anteil kontinuierlich ab; bei den 55- bis 64-Jährigen lag er bei 23 Prozent. Damit bleibt die Altersgruppe der jungen Erwachsenen ein Schwerpunkt der Schuldnerberatung, wenn es um digitale Einkaufsverhalten und Zahlungsrückstände geht.

Auch geschlechtsspezifische Unterschiede treten deutlich hervor. Frauen waren 2024 häufiger und höher gegenüber Onlinehändlern verschuldet als Männer. Rund 36 Prozent der beratenen Frauen hatten Rückstände in diesem Bereich, während es bei Männern 24 Prozent waren. Zudem lagen die durchschnittlichen Schulden bei Frauen mit 834 Euro deutlich über denen der Männer, die im Schnitt 463 Euro betrugen. Das Statistische Bundesamt sieht hierin eine Entwicklung, die besonders im Kontext wachsender digitaler Konsummuster an Bedeutung gewinnt.

Die Zahlen zeigen, dass Schulden bei Onlinehändlern ein zunehmender Faktor in der Überschuldungsstatistik sind – insbesondere für junge Menschen und Frauen. Auch wenn die Verbindlichkeiten im Onlinehandel im Durchschnitt gering ausfallen, verweisen sie auf strukturelle Entwicklungen im Konsumverhalten und auf wachsende Risiken im digitalen Zahlungsverkehr.

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