München, 9. Oktober 2025 (JPD) – Die Stimmung in der deutschen Automobilindustrie hat sich im September deutlich eingetrübt. Nach zwei Monaten spürbarer Zuwächse ist der Geschäftsklimaindex des ifo Instituts wieder gesunken – von minus 15,8 auf minus 21,5 Punkte. Ausschlaggebend für den Rückgang sind vor allem pessimistischere Erwartungen der Unternehmen für die kommenden Monate.

„Hier schimmern erste Anzeichen der Enttäuschung über die neue Bundesregierung durch“, erklärte ifo-Branchenexpertin Anita Wölfl. Viele Betriebe hätten darauf gehofft, dass die Regierung rasch Strukturreformen umsetzt, um den Standort Deutschland wettbewerbsfähiger zu machen. Diese Erwartungen hätten sich bislang jedoch nicht erfüllt.

Geschäftserwartungen in der Autoindustrie deutlich eingetrübt

Die Unternehmen bewerteten ihre aktuelle Lage im September ebenfalls schlechter als im Vormonat. Der entsprechende Indikator fiel von minus 16,9 auf minus 19,9 Punkte. Noch stärker sank der Teilindex für die Geschäftserwartungen: von minus 14,8 auf minus 23,1 Punkte. Damit blickt die Branche so pessimistisch in die Zukunft wie seit Monaten nicht mehr.

Einzig die Exporterwartungen entwickelten sich positiv. Sie stiegen auf 16,7 Punkte – den höchsten Wert seit April 2023. „Der Rückgang im Geschäftsklimaindex lässt sich also nicht auf die unsichere Lage im Außenhandel zurückführen“, so Wölfl. Vielmehr spiegle er die anhaltende gesamtwirtschaftliche Schwäche in Deutschland wider.

Trotz der positiven Exportaussichten überwiegt in der Autoindustrie derzeit die Skepsis. Die Unternehmen sehen sich mit steigenden Kosten, schwacher Inlandsnachfrage und Unsicherheiten über die industriepolitische Ausrichtung der neuen Bundesregierung konfrontiert.

Cookie Consent mit Real Cookie Banner