
München, 24. Oktober 2025 (PM) – Eine neue Analyse globaler Patenttrends zeigt einen Rückgang der Unternehmensforschung im Bereich grüner Technologien trotz der steigenden Dringlichkeit, internationale Klimaziele zu erreichen. Die Studie untersucht die Patentaktivitäten der 2.000 weltweit größten F&E-Investoren zwischen 2012 und 2019 und zeigt, dass deren Fokus auf klimabezogene Technologien in den letzten Jahren deutlich nachgelassen hat. „Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit einer stärkeren und berechenbareren weltweiten Klimapolitik, um nachhaltige Investitionen des Privatsektors in kohlenstoffarme Innovationen zu fördern“, sagt Cristina Rujan, Spezialistin am LMU-ifo Economics & Business Data Center.
Die Zahl der von weltweit führenden Forschungs- und Entwicklungsunternehmen angemeldeten grünen Patente ging um etwa 5 Prozent pro Jahr zurück, obwohl die Patentaktivität insgesamt nur geringfügig abnahm. Weltweit führende Forschungs- und Entwicklungsunternehmen dominieren mit 67 Prozent Anteil die Patenaktivität. Wenngleich sie weiterhin führend sind, schrumpft ihr Beitrag.
Bemerkenswert ist, dass das Pariser Abkommen von 2015, das Klimaschutzmaßnahmen fördern sollte, diesen Trend nicht umgekehrt hat. Der Anteil der Anmeldungen für grüne Patente sank von 15 Prozent im Jahr 2012 auf nur noch 11,4 Prozent im Jahr 2019, wodurch eine wachsende Kluft zwischen den Klimazielen und dem erforderlichen technologischen Fortschritt entsteht. Ein besonders starker Rückgang des Anteils grüner Patente war im Bereich Transport und Logistik zu verzeichnen, einer Schlüsselbranche für die Dekarbonisierung der Wirtschaft.
Die Studie hebt auch eine hohe Konzentration von Aktivitäten im Bereich grüner Innovationen hervor: Nur 20 Unternehmen machen 42 Prozent aller grünen Patente unter den führenden F&E-Investoren aus. Die meisten Aktivitäten konzentrieren sich auf Japan, die Vereinigten Staaten und Korea, wobei Korea die stärkste Spezialisierung auf grüne Technologien aufweist.