Berlin, 31. Oktober 2025 (JPD) – Die wirtschaftliche Unsicherheit in deutschen Unternehmen hat im Oktober 2025 weiter zugenommen. Nach einer aktuellen Auswertung des ifo Instituts fiel es 77,8 Prozent der befragten Firmen schwer oder eher schwer, ihre künftige Geschäftsentwicklung einzuschätzen. Im September hatte der Anteil noch bei 75,4 Prozent gelegen, im Juni bei 72,2 Prozent. Damit erreicht die wirtschaftliche Unsicherheit den zweithöchsten Stand seit der Corona-Pandemie.


ifo Institut: Unternehmen zeigen wachsende wirtschaftliche Unsicherheit

Besonders ausgeprägt ist die Unsicherheit in der Industrie. Dort gaben knapp 90 Prozent der Unternehmen an, Schwierigkeiten bei der Planung ihrer Geschäftsentwicklung zu haben. Laut dem ifo Institut ist damit praktisch keine Branche von der Unsicherheit ausgenommen. Im Handel liegt der Anteil der unsicheren Unternehmen bei 85,3 Prozent, im Baugewerbe bei 72,7 Prozent. Am niedrigsten ist der Wert im Dienstleistungssektor mit rund 70 Prozent.

„Die Unternehmen sehen sich vielen geopolitischen Risiken ausgesetzt“, erklärte Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo-Umfragen. Zudem sende die Politik derzeit „keine klaren Signale im angekündigten Herbst der Reformen“.


Unsicherheit bleibt seit Corona auf hohem Niveau

Die wirtschaftliche Unsicherheit der Unternehmen verharrt seit der Corona-Pandemie auf einem hohen Niveau. Historisch niedrigere Werte wurden zuletzt vor 2020 erreicht: Damals lag der Anteil unsicherer Firmen in der Industrie bei 74,1 Prozent, im Handel bei 67,5 Prozent, im Dienstleistungsbereich bei 46,2 Prozent und im Baugewerbe bei 32,6 Prozent.

Die Datenerhebung erfolgt im Rahmen der monatlichen ifo-Konjunkturumfrage. Unternehmen werden dabei gefragt, wie leicht oder schwer es ihnen fällt, ihre künftige Geschäftslage einzuschätzen. Der Anteil der Firmen, die „schwer“ oder „eher schwer“ antworten, gilt als Indikator für wahrgenommene wirtschaftliche Unsicherheit.

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