
Berlin, 6. November 2025 (JPD) – Die Immobilienpreise in Deutschland steigen wieder. Nach Daten des German Real Estate Index (GREIX) legten Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser im dritten Quartal 2025 im Vergleich zum Vorquartal um jeweils rund 1,2 bis 1,3 Prozent zu. Gleichzeitig zog die Zahl der Verkäufe deutlich an und erreichte fast das Niveau der Boomjahre 2019 bis 2021.
Laut den am Donnerstag veröffentlichten Zahlen des GREIX, eines Gemeinschaftsprojekts der Gutachterausschüsse für Grundstückswerte, des Exzellenzclusters ECONtribute und des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW Kiel), spiegelt der Markt derzeit eine „moderate, aber stabile Aufwärtsbewegung“ wider.
GREIX-Kaufpreisindex zeigt steigende Immobilienpreise und wachsende Marktaktivität
Im Vergleich zum Vorquartal verteuerten sich Eigentumswohnungen um 1,2 Prozent und Einfamilienhäuser um 1,3 Prozent. Dagegen wurden Mehrfamilienhäuser um 0,9 Prozent günstiger gehandelt, wobei das geringere Transaktionsvolumen die Aussagekraft dieser Entwicklung einschränkt. Preisbereinigt – also inflationskorrigiert – entspricht dies einem Zuwachs von 0,7 Prozent bei Eigentumswohnungen und 0,8 Prozent bei Einfamilienhäusern, während Mehrfamilienhäuser inflationsbereinigt 1,4 Prozent verloren.
Auch im Jahresvergleich zeigt sich ein klarer Aufwärtstrend: Eigentumswohnungen verteuerten sich um 2,7 Prozent, Einfamilienhäuser um 4,3 Prozent. Damit lagen beide Segmente bereits das vierte beziehungsweise fünfte Quartal in Folge über dem Vorjahresniveau. Mehrfamilienhäuser blieben nahezu stabil mit einem leichten Rückgang von 0,4 Prozent.
Immobilienmarkt nähert sich früherem Hoch – Leipzig erreicht neuen Spitzenwert
Trotz der jüngsten Preissteigerungen liegen die Immobilienpreise noch spürbar unter ihren Höchstständen. Eigentumswohnungen notierten im dritten Quartal 2025 im Bundesdurchschnitt rund zehn Prozent, Einfamilienhäuser etwa zwölf Prozent und Mehrfamilienhäuser rund 25 Prozent unter den Rekordwerten des Jahres 2022. Sollten sich die aktuellen Wachstumsraten fortsetzen, wäre ein neues Allzeithoch frühestens Ende 2027 erreichbar.
Die Zahl der Transaktionen legte deutlich zu: Im Segment der Eigentumswohnungen wurden 14 Prozent mehr Kaufabschlüsse registriert als im Vorjahreszeitraum. Bei Einfamilienhäusern übertraf die Marktaktivität sogar bereits das Niveau der Boomjahre um fünf Prozent.
Regional zeigt sich ein differenziertes Bild. In Düsseldorf (+1,6 Prozent), Leipzig (+1,0 Prozent) und Stuttgart (+0,6 Prozent) zogen die Preise im Quartalsvergleich besonders an. Während in Frankfurt am Main Stagnation herrschte, sanken die Preise in Köln um 1,0 Prozent. Für Berlin, Hamburg und München lagen noch keine vollständigen Daten vor. Leipzig markierte als einzige Großstadt ein neues Allzeithoch – rund ein Prozent über dem Höchststand von Mitte 2022.
GREIX-Kaufpreisindex: Methodisch bereinigte Analyse der Preisentwicklung
Der GREIX-Kaufpreisindex basiert auf der Kaufpreissammlung der Gutachterausschüsse und wertet mehr als zwei Millionen notariell beurkundete Transaktionsdaten aus. Die Preisentwicklung wird mittels sogenannter hedonischer Verfahren berechnet, die verzerrende Effekte vermeiden, wie sie bei einfachen Durchschnittspreisen auftreten. Dadurch ermöglicht der Index eine realitätsnahe Einschätzung der Preisentwicklung über Zeiträume hinweg – bis zurück in die 1960er-Jahre.