
Wiesbaden, 9. Oktober 2025 (JPD) – Die deutschen Exporte sind im August leicht zurückgegangen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis) sanken die kalender- und saisonbereinigten Warenausfuhren gegenüber Juli um 0,5 Prozent auf 129,7 Milliarden Euro. Auch die Importe gingen um 1,3 Prozent auf 112,5 Milliarden Euro zurück. Damit verringerte sich der deutsche Außenhandel insgesamt, während der Überschuss der Außenhandelsbilanz leicht auf 17,2 Milliarden Euro zunahm.
Außenhandel im August: Rückgang bei EU-Exporten, Zuwachs bei Drittstaaten
Im Handel mit den Mitgliedstaaten der Europäischen Union verzeichnete die deutsche Wirtschaft im August einen deutlichen Rückgang. Die Exporte in die EU sanken um 2,5 Prozent auf 72,5 Milliarden Euro, die Importe um 1,9 Prozent auf 58,8 Milliarden Euro. Besonders betroffen war der Handel mit Staaten außerhalb der Eurozone: Hier gingen die Ausfuhren um 3,1 Prozent und die Einfuhren um 4,2 Prozent zurück.
Anders entwickelte sich der Handel mit Staaten außerhalb der EU. Die Exporte in sogenannte Drittstaaten stiegen um 2,2 Prozent auf 57,1 Milliarden Euro, während die Importe aus diesen Ländern um 0,7 Prozent auf 53,7 Milliarden Euro sanken.
Exporte in die USA brechen ein – Zuwachs beim Handel mit China
Wichtigster Handelspartner Deutschlands blieben die Vereinigten Staaten, doch die Ausfuhren dorthin fielen im August den fünften Monat in Folge. Mit einem Rückgang um 2,5 Prozent auf 10,9 Milliarden Euro erreichten die Exporte in die USA den niedrigsten Stand seit November 2021. Im Jahresvergleich lag das Minus bei 20,1 Prozent.
Die Exporte nach China stiegen hingegen um 5,4 Prozent auf 6,8 Milliarden Euro. Der Handel mit dem Vereinigten Königreich entwickelte sich schwächer: Die Ausfuhren sanken um 6,5 Prozent auf 6,5 Milliarden Euro. Bei den Importen zeigte sich ein gemischtes Bild: Aus China wurden Waren im Wert von 13,5 Milliarden Euro eingeführt (minus 4,5 Prozent), während die Einfuhren aus den USA um 3,4 Prozent auf 8,0 Milliarden Euro zunahmen.
Bemerkenswert ist der deutliche Anstieg der Exporte nach Russland, die um 53,5 Prozent auf 0,8 Milliarden Euro zulegten. Gegenüber dem Vorjahresmonat entspricht dies einem Plus von 31,8 Prozent. Die Importe aus Russland hingegen sanken um 8,5 Prozent auf 0,1 Milliarden Euro.
Außenhandelsbilanz bleibt im Plus
Trotz der rückläufigen Handelsaktivität blieb die deutsche Außenhandelsbilanz im August deutlich positiv. Der saisonbereinigte Überschuss stieg auf 17,2 Milliarden Euro, nach 16,3 Milliarden Euro im Juli. Nominal – also ohne Bereinigung – lagen die Exporte bei 115,6 Milliarden Euro und die Importe bei 102,9 Milliarden Euro. Der unbereinigte Außenhandelsüberschuss betrug 12,8 Milliarden Euro, deutlich weniger als im Vorjahresmonat (18,4 Milliarden Euro).
Der Rückgang der Exporte verdeutlicht die anhaltende Schwäche des deutschen Außenhandels, insbesondere mit wichtigen Partnern wie den USA und dem Vereinigten Königreich. Zuwächse im Handel mit China und Drittstaaten konnten die Einbußen nicht vollständig ausgleichen.