
Wiesbaden, 1. September 2025 (JPD) – In Deutschland hat im Jahr 2024 eine Hausärztin oder ein Hausarzt im Schnitt 1 264 Einwohnerinnen und Einwohner betreut. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Montag mitteilte, variiert die Versorgung je nach Bundesland deutlich: In Brandenburg (1 436), Bremen (1 369) und Niedersachsen (1 356) kamen überdurchschnittlich viele Menschen auf eine Hausärztin oder einen Hausarzt. In Bayern lag der Wert mit 1 114 Patientinnen und Patienten pro Hausarzt bundesweit am niedrigsten, gefolgt von Hamburg (1 118) und Mecklenburg-Vorpommern (1 149). Bundesweit hat sich die Hausarztdichte in den vergangenen zehn Jahren kaum verändert – 2014 waren es rechnerisch 1 266 Einwohnerinnen und Einwohner pro Hausarzt.
Nach Angaben der Bundesärztekammer gab es 2024 insgesamt rund 66 100 Hausärztinnen und Hausärzte in Deutschland, 3,4 Prozent mehr als zehn Jahre zuvor. Ihr Anteil an allen praktizierenden Ärztinnen und Ärzten betrug 15,1 Prozent.
Ein erheblicher Teil der Hausärzteschaft steht kurz vor dem Ruhestand: 40,8 Prozent (rund 27 000) waren 2024 mindestens 60 Jahre alt, knapp jede oder jeder Fünfte (18,5 Prozent) sogar älter als 65. Lediglich 7,7 Prozent (rund 5 100) waren jünger als 40 Jahre. Am höchsten war der Anteil älterer Hausärztinnen und -ärzte in Rheinland-Pfalz (48,0 Prozent), im Saarland (46,2) und in Bremen (45,4). Am niedrigsten lag er in Thüringen (31,5), Sachsen-Anhalt (33,1) und Sachsen (33,2).
Die Mehrheit der Hausarztpraxen wird als Einzelpraxis geführt: 2023 waren es 67,5 Prozent, während 32,5 Prozent Gemeinschaftspraxen bildeten. Damit unterscheidet sich die Struktur von Facharztpraxen, wo der Anteil an Gemeinschaftspraxen je nach Fachrichtung zwischen 11,8 Prozent (Neurologie) und 60,4 Prozent (Radiologie) lag. Insgesamt stellten Hausarztpraxen 36,7 Prozent aller Arztpraxen in Deutschland. Im Schnitt arbeiteten dort einschließlich Inhaber oder Inhaberin 7,8 Personen (2015: 7,1).
Die Einnahmen hausärztlicher Praxen stammten zu 83,5 Prozent aus Kassenabrechnungen – dem höchsten Wert im Facharztvergleich. Ähnlich hoch war der Anteil in Kinder- und Jugendarztpraxen (82,7 Prozent), während er bei Praxen für Haut- und Geschlechtskrankheiten (44,3) sowie Chirurgie, Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie und Neurochirurgie (45,7) deutlich niedriger lag. Aus Privatabrechnungen und sonstigen ärztlichen Tätigkeiten resultierten bei Hausärztinnen und -ärzten 16,5 Prozent der Einnahmen.