
Im ersten Halbjahr 2024 fanden in Deutschland 94 rechtsextremistische Musikveranstaltungen statt. Die Bundesregierung nennt Details zu 57 Fällen, verweigert jedoch mit Blick auf das Staatswohl nähere Auskünfte zu weiteren 37 konspirativ organisierten Events.
Im ersten Halbjahr 2024 sind in Deutschland insgesamt 94 rechtsextremistische Musikveranstaltungen registriert worden. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung (BT-Drs. 21/1023) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke (BT-Drs. 21/937) hervor.
Nach Angaben der Bundesregierung handelte es sich bei den Veranstaltungen um 22 rechtsextremistische Musikkonzerte und 72 sogenannte Liederabende. Für 57 dieser Veranstaltungen liegen konkrete Informationen zu Datum, Ort, Bundesland und auftretenden Musikgruppen vor. Diese seien – so die Antwort – in öffentlich zugänglichen oder durch Beobachtungen bekannt gewordenen Zusammenhängen durchgeführt worden.
Bei weiteren 37 Veranstaltungen hingegen beruft sich die Bundesregierung auf Geheimhaltungsinteressen. Diese seien konspirativ angekündigt oder vorbereitet worden, weshalb nähere Angaben zu Einzelheiten unterbleiben müssten. Man sehe sich insoweit durch das Staatswohl sowie durch grundrechtlich geschützte Interessen Dritter an einer Offenlegung gehindert.
Die Zahlen dokumentieren eine weiterhin rege rechtsextremistische Musikszene, die über verschiedene Veranstaltungsformate hinweg öffentlich wie verdeckt agiert. Der Bundesregierung zufolge bleibt die Beobachtung dieses Phänomenbereichs ein wesentlicher Bestandteil der sicherheitsbehördlichen Arbeit.