Berlin, 28. Oktober 2025 (JPD) – Immer mehr Rentnerinnen und Rentner in Deutschland stehen trotz Altersrente im Berufsleben. Nach neuen Daten des Statistischen Bundesamts (Destatis) waren im Jahr 2024 rund 13 Prozent der 65- bis 74-Jährigen weiterhin erwerbstätig. Mit der geplanten „Aktivrente“ will die Bundesregierung diese Entwicklung künftig steuerlich fördern und den Anreiz zum Arbeiten im Ruhestand erhöhen – auch, um dem Fachkräftemangel zu begegnen.

Erwerbstätigkeit im Rentenalter: Männer häufiger aktiv als Frauen

Laut Destatis gingen 16 Prozent der Männer mit Altersrente einer Erwerbstätigkeit nach, bei den Frauen waren es 10 Prozent. Der Anteil sinkt mit zunehmendem Alter deutlich: Während knapp ein Fünftel (18 Prozent) der 65- bis 66-jährigen Rentenbeziehenden weiterhin arbeitete, waren es bei den 73- bis 74-Jährigen nur noch 8 Prozent.

Auch das Bildungsniveau spielt eine Rolle: 18 Prozent der Rentnerinnen und Rentner mit höherem Bildungsabschluss blieben beruflich aktiv, bei niedrigem oder mittlerem Bildungsniveau lag der Anteil bei 10 beziehungsweise 11 Prozent.

Hälfte der arbeitenden Rentner geringfügig beschäftigt

Die Mehrheit der erwerbstätigen Rentnerinnen und Rentner arbeitet in Teilzeit oder auf Minijob-Basis. Rund die Hälfte (50 Prozent) war 2024 geringfügig beschäftigt. Insgesamt waren 71 Prozent der arbeitenden Ruheständler abhängig beschäftigt, 29 Prozent gingen einer selbstständigen Tätigkeit nach. Für letztere ist die geplante „Aktivrente“ nicht vorgesehen.

Viele Rentner arbeiten weniger als 20 Stunden pro Woche

Fast vier von zehn berufstätigen Rentnerinnen und Rentner (39 Prozent) arbeiteten weniger als zehn Stunden wöchentlich. Ein weiteres Viertel (26 Prozent) war zwischen zehn und unter 20 Stunden tätig. Nur 14 Prozent gaben an, mehr als 40 Stunden pro Woche zu arbeiten – überwiegend Selbstständige (28 Prozent), während bei abhängig Beschäftigten lediglich 8 Prozent ein solches Pensum erreichten.

Mit der Einführung der „Aktivrente“ ab 2026 soll das Arbeiten über die Regelaltersgrenze hinaus steuerlich attraktiver werden. Ziel ist es, erfahrene Fachkräfte länger im Arbeitsmarkt zu halten und den zunehmenden Personalengpässen entgegenzuwirken.

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