Wiesbaden, 3. September 2025 (JPD) – Die Babyboomer-Generation wird in den kommenden Jahren den deutschen Arbeitsmarkt spürbar verändern. Bis 2039 überschreiten rund 13,4 Millionen Erwerbspersonen das gesetzliche Renteneintrittsalter von 67 Jahren. Das entspricht knapp einem Drittel (31 Prozent) aller im Jahr 2024 verfügbaren Erwerbspersonen, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch mitteilte. Jüngere Altersgruppen können diese große Zahl an Arbeitskräften nicht vollständig ersetzen – mit Folgen für den Arbeitsmarkt und den Fachkräftemangel in Deutschland.

    Im Jahr 2024 stellten die Babyboomer die größten Gruppen unter den Erwerbspersonen. Besonders die 55- bis 59-Jährigen waren mit 5,6 Millionen Erwerbspersonen und einer Erwerbsquote von 85 Prozent die stärkste Altersgruppe. Auch die 60- bis 64-Jährigen nahmen mit 4,4 Millionen Menschen und einer Erwerbsquote von 68 Prozent noch in erheblichem Umfang am Arbeitsleben teil. Zusammengenommen umfassten beide Altersgruppen 10,0 Millionen Erwerbspersonen – mehr als alle jüngeren Altersgruppen bis 54 Jahre. Zwar wiesen die 35- bis 44-Jährigen (89 Prozent) und die 45- bis 54-Jährigen (90 Prozent) die höchsten Erwerbsquoten auf, erreichten mit 9,8 beziehungsweise 9,3 Millionen Erwerbspersonen aber nicht das Niveau der Babyboomer.

    Die Erwerbstätigenquote älterer Menschen ist in den letzten zehn Jahren spürbar gestiegen. Während 2014 rund 65 Prozent der 55- bis 64-Jährigen erwerbstätig waren, lag ihr Anteil 2024 bereits bei 75 Prozent. Damit nahm die Beschäftigung älterer Arbeitnehmer deutlich stärker zu als bei jüngeren Gruppen: Bei den 15- bis 24-Jährigen stieg die Erwerbstätigenquote seit 2014 um 5 Prozentpunkte auf 51 Prozent, bei den 25- bis 54-Jährigen nur um 2 Punkte auf 85 Prozent.

    Trotz dieser Entwicklung geht ein Großteil der älteren Erwerbstätigen weiterhin vorzeitig in den Ruhestand. Mit 58 Jahren waren 2024 noch 82 Prozent erwerbstätig, mit 60 Jahren 79 Prozent. Ab 62 Jahren zeigt sich ein deutlicher Rückgang: 70 Prozent waren in diesem Alter noch berufstätig, mit 64 Jahren knapp die Hälfte (46 Prozent). Bei 66 Jahren lag die Erwerbstätigenquote bei 22 Prozent, mit 68 Jahren bei nur noch 16 Prozent. Gründe für den frühen Ruhestand reichen laut Destatis von gesundheitlichen Problemen über spezielle Rentenregelungen bis hin zu Frühverrentungsangeboten der Unternehmen und dem Wunsch nach mehr Freizeit.

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