Dresden, 10. Oktober 2025 (JPD) – Die Staatsanwaltschaft Dresden hat im Zusammenhang mit einem groß angelegten internationalen Heroinhandel erneut Anklage erhoben. Vier Männer im Alter zwischen 38 und 57 Jahren müssen sich wegen bandenmäßigen Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge vor der Großen Strafkammer des Landgerichts Dresden verantworten.

Den Beschuldigten – drei türkischen beziehungsweise türkisch-serbischen und einem iranischen Staatsangehörigen – wird zur Last gelegt, zwischen 2020 und 2022 den Schmuggel und Vertrieb großer Mengen Heroin aus dem Iran nach Europa organisiert zu haben. Ziel sei es gewesen, das Rauschgift in Deutschland und weiteren europäischen Staaten zu vertreiben.

Bandenmäßiger Heroinhandel: Zwei Tonnen Rauschgift nach Deutschland geschmuggelt

Nach den Ermittlungen soll ein 57-jähriger türkischer Staatsangehöriger als Hauptorganisator die Einfuhr von mehr als zwei Tonnen Heroin gesteuert haben. Das Rauschgift war in drei Lieferungen als Seife getarnt und auf dem Seeweg nach Deutschland verschifft worden – im Mai und November 2021 sowie im Sommer 2022. Die letzte Lieferung, bestehend aus 703,1 Kilogramm hochreinem Heroin, wurde sichergestellt.

Darüber hinaus soll der Hauptbeschuldigte weitere 300 Kilogramm Rohopium und 500 Kilogramm Heroin im Iran beschafft, dort verarbeitet und zwischengelagert haben. Ein Teil der Drogen, rund 240 Kilogramm Heroin, wurde im April 2021 bei einer Zollkontrolle an der iranisch-aserbaidschanischen Grenze entdeckt und beschlagnahmt. Der Mann wurde im November 2024 in Albanien festgenommen und befindet sich seither in Untersuchungshaft.

Weitere Beschuldigte bereits in früherem Verfahren angeklagt

Die drei Mitbeschuldigten – ein 56-jähriger türkischer, ein 43-jähriger türkisch-serbischer und ein 38-jähriger iranischer Staatsangehöriger – waren bereits im Zusammenhang mit den Heroinlieferungen aus den Jahren 2021 und 2022 angeklagt worden. Ihnen werden nun zusätzliche Taten zugerechnet.

So sollen der 56-Jährige und der 43-Jährige an dem gescheiterten Heroinschmuggel per LKW beteiligt gewesen sein, bei dem an der Grenze zwischen Iran und Aserbaidschan 240 Kilogramm des Rauschgifts sichergestellt wurden. Der 43-Jährige und der 38-jährige iranische Staatsangehörige sollen zudem sieben weitere Heroinverkäufe in Amsterdam zwischen September und Dezember 2020 abgewickelt haben, mit Mengen zwischen einem und 21,5 Kilogramm.

Während sich der 56-Jährige und der 43-Jährige seit Sommer 2022 in Untersuchungshaft befinden, ist der 38-Jährige weiterhin auf freiem Fuß. Er war in einem früheren Verfahren wegen der Heroinlieferungen aus den Jahren 2021 und 2022 rechtskräftig freigesprochen worden.

Das Landgericht Dresden wird nun über die Eröffnung des Hauptverfahrens und die Zulassung der Anklage entscheiden. Ein Termin zur Hauptverhandlung steht noch aus.

Cookie Consent mit Real Cookie Banner