Gegen einen mittlerweile suspendierten 60 Jahre alten Polizeibeamten, der durch 16 Taten insgesamt rund 72.000 Euro der Polizei Berlin veruntreut und einen Motorroller unterschlagen haben soll, hat die Staatsanwaltschaft Berlin nun Anklage zum Schöffengericht des Amtsgerichts Tiergarten erhoben.


Der Polizeibeamte war als Leiter eines Kommissariats für die Bereitstellung von Logistik für verdeckte Maßnahmen der Berliner Polizei zuständig. Ihm und seinen Kolleg:innen oblag es unter anderem Wohnungen für legendierte Maßnahmen instandzuhalten und Fahrzeuge für diese zu warten.
In der Zeit von September 2017 bis Dezember 2021 soll der Angeschuldigte in 15 Fällen ins-besondere aufgrund des ihm entgegengebrachten Vertrauens Möglichkeiten gefunden haben, Lücken in den polizeiinternen Kontrollmechanismen zu finden und diese gezielt auszunutzen. So soll er es geschafft haben, dass ihm regelmäßig Geldbeträge in bar ausgehändigt worden sind: Die Summen schwankten dabei zwischen 271,02 Euro für einen Reifenwechsel und 13.500 Euro für die Einrichtung einer legendierten Wohnung. Dazwischen sollen sich zahlreiche Zahlungen für Autoreparaturen, den angeblichen Ankauf eines Rollers oder den Einbau von Standheizungen in legendierte Autos bewegt haben. Einen Dienstroller, der ihm zur Nutzung überlassen worden war, soll der Angeschuldigte ebenfalls für sich behalten haben.


Möglicherweise, so die Anklageschrift, motivierten finanzielle Schwierigkeiten aufgrund einer Neigung zum Glücksspiel den Angeschuldigten zu diesen Taten, die letztlich aufgrund der polizeiinternen Kontrollmechanismen entdeckt wurden.

Quelle: Staatsanwaltschaft Berlin, Pressemitteilung vom 6. Januar 2023

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