Magdeburg, 5. September 2025 (JPD) – Sachsen-Anhalt baut das Projekt der Schülergerichte weiter aus und stellt dafür zusätzliche Fördermittel bereit. Das Justiz- und Verbraucherschutzministerium kündigte an, für das Jahr 2025 rund 130.000 Euro aus dem Europäischen Sozialfonds Plus (ESF+) an mehrere Träger im Land zu vergeben. Zu den geförderten Organisationen gehören die Hallesche Jugendwerkstatt gGmbH, das Jugendförderungszentrum Gardelegen, der Kreis-, Kinder- und Jugendring Mansfeld-Südharz, die IB Mitte gGmbH sowie der Landesverband für Kriminalprävention und Resozialisierung Sachsen-Anhalt, der auch die Koordination des Projekts übernimmt. Ziel sei es, die erfolgreichen Schülergremien, die in Sachsen-Anhalt seit 2007 existieren, schrittweise weiter auszubauen.

Die Landesregierung will die Arbeit der beteiligten Träger auch in den Jahren 2026 und 2027 absichern. Die ersten Förderbescheide für 2025 sollen noch im September durch Justizministerin Franziska Weidinger und Marc Melzer, Vorstand der Investitionsbank Sachsen-Anhalt, übergeben werden. Weidinger betonte, Schülergerichte seien ein wirksames Instrument, um Jugendlichen frühzeitig Grenzen aufzuzeigen und sie gleichzeitig zur Übernahme von Verantwortung zu ermutigen. Die Schülergremien hätten sich als erfolgreiche Präventionsmaßnahme bewährt und böten jungen Menschen die Möglichkeit, soziale Kompetenzen und Empathie zu entwickeln.

Auch die Investitionsbank Sachsen-Anhalt sieht in der Förderung einen wichtigen Beitrag zur Jugend- und Gesellschaftsarbeit. Laut Vorstand Melzer stärke das Projekt Eigenverantwortung und Wertevermittlung und helfe, Konflikte nachhaltig zu lösen. Nach Angaben des Ministeriums laufen derzeit Abstimmungen zur Einrichtung von zwei weiteren Schülergerichten. Die Schülergremien arbeiten eng mit Strafverfolgungsbehörden zusammen und setzen auf pädagogische Sanktionen wie gemeinnützige Arbeit oder schriftliche Reflexionen der Taten.

Cookie Consent mit Real Cookie Banner