
Berlin, 30. Oktober 2025 (JPD) – Männer in Deutschland haben weiterhin eine deutlich geringere Lebenserwartung als Frauen. Nach aktuellen Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) lag die durchschnittliche Lebenserwartung von Männern bei 78,5 Jahren, während Frauen im Schnitt 83,2 Jahre alt werden. Damit leben Frauen im Durchschnitt 4,7 Jahre länger. Die Unterschiede zeigen sich auch bei der Sterblichkeit, den Todesursachen und den häufigsten Krankenhausdiagnosen.
Lebenserwartung von Männern in Deutschland bleibt deutlich niedriger
Die Sterberate von Männern war im Jahr 2024 in allen Altersgruppen höher als die der Frauen. Besonders ausgeprägt war der Unterschied bei den 15- bis 34-Jährigen: In dieser Altersgruppe war die Sterblichkeit von Männern mehr als doppelt so hoch wie bei Frauen. Auch zwischen 35 und 84 Jahren lag sie um 50 bis 85 Prozent über dem weiblichen Wert.
In den vergangenen zwei Jahrzehnten ist die Lebenserwartung beider Geschlechter gestiegen – bei Männern um 2,6 Jahre, bei Frauen um 1,6 Jahre. Der Abstand zwischen den Geschlechtern hat sich dadurch leicht verringert. Laut Destatis sind vor allem gestiegener Wohlstand und eine bessere medizinische Versorgung ausschlaggebend für den Anstieg der Lebenserwartung.
Haupttodesursachen: Herzkrankheiten, Krebs und äußere Einwirkungen
Unter den Haupttodesursachen bei Männern lagen Herzkrankheiten, Krebserkrankungen sowie Verletzungen und Vergiftungen vorn. An ischämischen Herzkrankheiten starben 2024 rund 65 400 Männer und 48 000 Frauen, davon 24 875 Männer an einem Herzinfarkt.
Krebserkrankungen waren ebenfalls ein zentraler Faktor. Männer starben häufiger an Lungen- und Darmkrebs als Frauen. Lungenkrebs forderte 26 465 männliche Todesopfer, bei Frauen waren es 18 716. Prostatakrebs, der ausschließlich Männer betrifft, führte zu 15 486 Todesfällen, Darmkrebs zu 12 741.
Auch äußere Ursachen wie Unfälle, Suizide und Gewalttaten spielten bei Männern eine größere Rolle: 27 924 Männer starben daran, gegenüber 20 984 Frauen. Frauen wiesen dagegen höhere Sterbezahlen infolge psychischer und Verhaltensstörungen auf, insbesondere im Zusammenhang mit Demenzerkrankungen.
Alkoholbedingte Störungen bei Männern fast dreimal so häufig
Deutliche Geschlechterunterschiede zeigten sich auch bei den Krankenhausdiagnosen. Die häufigsten Behandlungen bei Männern im Jahr 2023 betrafen Herzinsuffizienz, Herzrhythmusstörungen (Vorhofflattern und Vorhofflimmern) sowie psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol.
Während bei Herzinsuffizienz die Zahl der Krankenhausfälle zwischen Männern (232 100) und Frauen (236 500) nahezu gleich war, wurden Herzrhythmusstörungen etwas häufiger bei Männern diagnostiziert (185 400 gegenüber 164 700). Besonders groß war der Unterschied bei alkoholbedingten psychischen oder Verhaltensstörungen: Männer wurden hier fast dreimal so häufig behandelt wie Frauen (169 800 gegenüber 62 900 Fällen).